Review

Staffel 1 - 7,5/10

Staffel 1


Gib den Affen Zucker! 

Gefühlt jeder halbwegs erfolgreiche Filmhit bekommt in der goldenen Serienära seine Verwurstung und Verlängerung in TV-/Streamingform, ich stehe dem eher skeptisch gegenüber. „12 Monkeys“ ist da keine Ausnahme, zumindest nicht vom ersten Teil der Aussage - denn skeptisch muss man dieser Serie sicher nicht begegnen. Selbst wenn die erste Staffel noch lange nicht perfekt ist und erst als kleiner, sich lange Zeit recht nah an der filmischen Vorlage abarbeitenden Appetithappen für viel, viel größere Aufgaben gelten kann. Denn da kommt noch so einiges, so viel kann ich jetzt schonmal vorwegnehmen! 

Erzählt wird von Cole, einem Mann, der aus einer postapokalyptischen Zukunft in die Jetztzeit zurückgesendet wird, um zu verhindern, dass ein tödlicher Virus nahezu die komplette Menschheit auslöscht. Doch diese Mission stellt sich als wesentlich komplizierter heraus, als sie eh schon wichtig ist...

Was mir schon an dieser ersten, die Basis legenden Staffel richtig gut gefällt und worin man sich noch verbessern könnte (und wird!) - hier meine Meinungen... 

PUNKTLANDUNG
+ einige interessante Wendungen und Änderung (auch zum Film)
+ man wird mit den Hauptfiguren schnell warm 
+ prächtiges Finale, hintenraus zeigt sich enormes Potenzial
+ aktuelles Thema 
+ Zeitreisen für mich immer interessant 
+ gute Darsteller durch die Bank 
+ gesunde Härte (da geht aber noch was!)
+ hohes Tempo 
+ ambitioniert und episch 
+ mit etlichen Möglichkeiten; neugierig machend 
+ Score hörenswert 
+ an den wenigen Effekten gibt’s nichts zu meckern 
+ schön und überraschend Frau Sukowa in sowas zu sehen 
+ „Fringe“-Vibes
+ ein paar Gehirnknoten kann das geben (positiv gemeint!)
+ actionreich und nicht zimperlich 
+ starke Charaktermomente
+ Tom Noonan! (auch wenn es nur ein kleiner Auftritt ist)
+ Folgen haben gute Länge, gutes Pacing
+ postapokalyptisches Feeling da 
+ es steht spürbar viel/alles auf dem Spiel
+ Cliffhanger wirken 

SPRUNGHAFT
— manchmal etwas zu viele Zeitsprünge 
— kann unübersichtlich werden 
— den Vergleich zum Film verliert die Serie (noch)
— braucht etwas Anlaufzeit 
— wirkt manchmal etwas in den 00er-Jahren hängen geblieben (was man auch als positiv sehen kann)
— Deacon = Neagan-light
— nicht immer logisch oder vollkommen lückenlos (oder?!)
— erklärt manchmal zu wenig, manchmal zu viel 
— bisher nicht super stylisch, eher blass oder durchschnittlich 

Fazit: sicher/hoffentlich noch nicht der Höhepunkt der Serie, etwas wirr und nicht halb so kreativ, stylisch, gruselig wie die Gilliam-Filmvorlage. Aber als unterhaltsame, fast etwas altmodische Sci-Fi-TV-Unterhaltung taugt das erste Jahr „12 Monkeys“ schon gut. Erst recht mit unserer Realität im Rücken. Sympathische Figuren und viele offene Fragen, mögliche Wege, Verbesserungsmöglichkeiten helfen zusätzlich. (7,5/10)

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