Ruhiger und dennoch bezaubernder Film...01.05.2018.
Junge Irin wandert 1950 nach Amerika aus, der Armut und Arbeitslosigkeit in Irland wegen. In New York wird sie selbständig, studiert, verliebt sich und heiratet. Durch den frühen Tod der Schwester muß sie zurück nach Irland. Was nun tun, zumal ihr dort auch Avancen gemacht und ein Job in Aussicht gestellt werden? Bleiben? Zurückfahren? Wie heißt es schon bei The Clash: „should I stay or should I go“ - und genau das ist hier auch die finale Frage.
Passiert nicht viel in diesem Film. Bißchen Irland, bißchen USA, bißchen Liebe zu einem Italiener, bißchen Selbstentfaltung...an sich stehe ich dergleichem nicht aufgeschlossen gegenüber. Zu sehr ein Frauenfilm, auch und gerade wegen einer guten Hauptdarstellerin und deren Umsetzung eines Weges zu sich selbst. Dennoch...der Film hat seinen ganz eigenen Reiz. In aller Ruhe und ohne großes Drama wird eine ganz einfache Geschichte erzählt, getragen von guten Darstellern und einem auf den Punkt gebrachtem Drehbuch. Hier ist nichts überspitzt, nichts auf Kitsch oder Taschentuchgebrauch getrimmt, es ist einfach ein Film, der eine Geschichte erzählen möchte.
Zugleich ist er auch ein Zeitzeugnis, da man die Umstände des Lebens in den 50ern ganz gut eingefangen hat, samt neumodischem Bikini...Männer haben hier Nebenrollen, sind eher Stichwortgeber, und so muß man es als Mann schon mögen, wenn sich ein Film ganz und gar auf ein Frauenschicksal konzentriert. Das aber macht er gut, ohne zu langweilen, man wird einfach gut unterhalten, ohne Tragödie, ohne Komödie, die Zeit vergeht...und man hat seinen Spaß, daher 8/10.