Review

Wie immer, wenn eine Serie latent Geld eingespielt hat und der Killer noch nicht vorsorglich getötet wurde, darf er in Kürze wieder ran, wobei wir uns im Falle der liebe Angela das besser nicht gewünscht haben, denn der Plot ist immer derselbe und wird nicht von Mal zu Mal besser.

Aber scheinbar wollte man im dritten Teil etwas innovativer sein, denn ich will mal frechweg behaupten, der Ansatz von Selbstparodie, den diese Mega-Klischee-Figuren hier verursachen, war von langer Hand geplant.
Im einzelnen: Angela ist immer noch on the rampage und das Camp vom letzten Jahr wird wieder geöffnet. Neuer Name drauf und los. Diesmal als soziales Experimentalprojekt. Angela mördert also eine Kandidatin um (keine Ahnung, wie sie weiß, wen sie killen muß) und reiht sich ein. Zur besseren Verdauung gibt es in diesem Durchlauf eine übersichtliche Zahl von Campern, nur ein munteres Dutzend. Aber was für eine Zusammensetzung, was für eine Idee, was für eine Demenz der Autoren...

Also: sechs reiche Kinder und sechs unterprivilegierte, alle zwölf schön eingelegt in den dicksten Parodie-Klischees, die es gibt. Da gibt's die agressive Asia-Schickse in Leder, den Schwarzen mit dem Rap-Ghettoblaster und einen komplett hirnrissigen Sprayer, der auch vor Bäumen und Zelten nicht Halt macht, sowie einen weiteren Farbigen, der ständig mit Knallfröschen rumzündelt. Auf der reichen Seite hätten wir einen noch strohdooferen Typen, der mal Politiker (Vorsicht, Ironie!) werden will und das Model-Schönchen usw.! Und als Startopfer noch eine Reporterin, die bei Angela als gefallenem Mädchen mal eben Drogen schnorrt. Sonst noch Fragen?
Geleitet wird das Camp von einem Pärchen, dem man nicht mal ein abgebranntes Streichholz anvertrauen würde, geschweige denn Jugendliche: eine fette Matrone, die geil auf Publicity ist und sonst nur im Sessel rumhängt und Ex-Mini-Star Michael J.Pollard, der schon vor 30 Jahren wie ein möglicher Kinderschänder im Kleinformat aussah und seinem ekligen Grinsen hier Taten folgen läßt, indem er sich von einer willigen Brünetten, die vermutlich alles nagelt, was sich anbietet, den Puller vergolden läßt, weswegen er auch als erster stirbt. (Länger konnte man ihn sich nicht leisten.)

Geschickt aufgeteilt in drei Gruppen häckselt sich Angela schließlich durch alle durch und wird dann von den passabelsten der Gruppe zur Strecke gebracht. Das alles ist noch eine Nummer einfallsloser und unblutiger umgesetzt, als in Runde 2. Immerhin kommt jeder Mord aus dem Bereich Zelten, doch wenn Sista Springsteen mit einem Prügel auf armen Teenagern rumkloppt, fragt man stets, ob die sich denn nun darüber totlachen sollen.

Am Ende gibt's den obligatorischen Schlußgag, doch anscheinend ließ man die Sache dann auf sich beruhen, wofür wir auch sehr dankbar sind. Daß die Würze in der Kürze liegt, hat man auch hier bei der Lauflänge berücksichtigt, wobei noch zu erwähnen wäre, daß der Film grundsätzlich eh nach nichts schmeckt. Also nichts wie weg damit: 2/10.

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