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In Los Angeles macht sich der erfolgreiche, aber gelangweilte Drehbuchautor Rick (Christian Bale) auf die Suche nach dem Sinn des Lebens. Zwischen dem Wandeln in Häuserschluchten und wilden Partys erinnert er sich an seine Ehe mit Nancy (Cate Blanchett) und seine Affäre mit Elizabeth (Natalie Portman). Außerdem nähert er sich wieder seinem Vater (Brian Dennehy) an…

„You are in an exile. A stranger in a strange world“. Rick ist ein Getriebener, der nicht weiß, wohin, nachdem es ihm gelungen ist sein abgedunkeltes Apartment überhaupt erstmal zu verlassen. Seine Gedankenfetzen, aber auch die der Menschen, die in seine Leben eine wichtige Rolle gespielt haben, ertönen aus dem Off, nur wenige Worte werden direkt gesprochen. Die Handlung über 120 min. ist in dem kurzen Anriss oben schon fast erzählt, es fehlt eigentlich nur noch Ricks tiefes Verständnis für seinen destruktiven Bruder, nachdem ein 3. Bruder früh verstorben ist. Ansonsten ist „Knight of Cups“ (Kelche, nicht Tassen!) ein einziger Bilderrausch, wobei „eine schwebende Kamera die Suchbewegungen eines zerrissenen Helden“ begleitet, wie das Programmheft der Berliner Filmfestspiele 2015 verspricht, was wohl bedeuten soll, dass die Kamera neben der gewohnten Horizontalen auch vertikal schwenkt. Den tollen Motiven tut das nicht immer gut. Dabei ist Regisseur Terrence Malik (geb. 1943 in Waco, Texas) seit jeher ein Meister der Bilder, wie er in Meisterwerken wie „Badlands – Zerschossene Träume“ (1973), „Der Schmale Grat“ (1998) oder „The Tree of Life“ (2012) nachdrücklich bewiesen hat. Doch hier ist des Meisters eigenes Drehbuch einfach zu dünn. Der Handlungsfortschritt ist kaum nachzuvollziehen, eine Entwicklung der Figuren findet nicht statt. Die Fans von Terrence Malik erfreuen sich an den rauschhaften Kamerafahrten bei denen Weltstars, wie Christian Bale („American Hustle“ 2013), Cate Blanchett (Oscar für „Blue Jasmin“ 2013), Natalie Portman (Oscar für „Black Swan“ 2010), Brian Dennehy („Silverado“ 1985), Antonio Banderas („Desperado“ 1995) oder Armin Mueller-Stahl („Nackt unter Wölfen“ 1963) trotz guten Spiels, wie beliebig austauschbare Komparsen wirken. Alle anderen Zuschauer seien gewarnt: Man muss sich auf „Knight of Cups“ völlig einlassen. Und selbst dann ist ein bisschen Langweile nicht ausgeschlossen. Ein zähes Spätwerk. (6,5/10)

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