Wenn eine oder mehrere Ängste das Leben einer Person beherrschen, spricht man von einer Phobie, von denen mittlerweile immer mehr medizinisch anerkannt werden.
Umso bedeutender wäre es, eine Art Allheilmittel zu erfinden, welches deutlich über die Konfrontationstherapie hinausginge. Regisseur und Co-Autor Robert Hall, der aus dieser einladenden Grundidee bereits eine fünfteilige Webserie entwickelte, stolpert letztlich über die eigenen Ambitionen.
Dr. Andover (Robert Englund) ist mit dem "Fear Chamber" eine wissenschaftliche Errungenschaft gelungen, durch eine Art Hypnose Angststörungen zu kurieren.
Doch eine Probandin starb aus unerfindlichen Gründen, weshalb der Arzt seine Forschungen auf Eis legte. Just in dieser Zeit wenden sich jedoch fünf weitere ehemalige Patienten um Sara (Fiona Dourif) ans Forschungsinstitut, da sie alle ein längst verarbeitet geglaubtes Trauma heimsucht...
Das Setting erinnert ein wenig an die Düsterfilme der 70er mit einem einsam gelegenen Institut, in dem aus unerfindlichen Gründen neben dem dubiosen Wissenschaftler nur wenige Angestellte oder gar Fachkräfte vorzufinden sind.
Englund ist natürlich eine optimale Besetzung für den düsteren Arzt mit scheinbar guten Absichten, welcher mit knappen Off-Kommentare seine Theorien zu erklären versucht, was sogar einigermaßen nachvollziehbar erscheint.
Jedoch kommt das Drehbuch ein wenig holprig daher, zumal nicht gleich klar wird, was ein blutiger Amoklauf in einem Restaurant mit der Fehlfunktion der Erfindung zu tun haben soll, während ebenfalls ungewiss bleibt, warum sich das Böse in Form einer teerartigen Masse visualisiert, was im letzten Drittel deutlich zulasten der bis dato recht dichten Atmosphäre geht.
Hall ist zwar ein angesehener Profi im Bereich Spezial-Make-up, was den durchweg überzeugenden, teils surreal anmutenden Effekten deutlich anzusehen ist, doch zum Finale gleicht das Szenario einem Overkill, obgleich sich die Gewalteinlagen eher in Grenzen halten.
Auch der Storyverlauf leidet unter einigen vorhersehbaren Elementen, etwa, was es mit dem Amokschützen auf sich hat und warum ausgerechnet Sara zur Heldin wird.
Spannende Momente sind zwar latent gegeben, doch die Erzählung driftet leider zusehends vom Kern der interessanten Prämisse ab.
Das ist insofern schade, als dass ein grundsolides Handwerk mit recht variabler Kamera auszumachen ist, die meisten Mimen mindestens passabel agieren und der sparsam eingesetzte Score gut zur düsteren Grundstimmung passt.
Angst essen Seele auf, - nur nicht die des geneigten Betrachters...
5,5 von 10