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Die BBC-Serie von 1978 bleibt natürlich unangefochten, obgleich sich Regisseur Mike Marzuk zumindest bei den ersten beiden Kinofilmen um eine gewisse Nähe zu den Vorlagen von Enid Blyton bemühte. Der dritte Teil führte die Truppe nach Thailand, im vorliegenden geht es nach Ägypten, wo leider eine Menge Orient-Klischees vorherrschen.

Die Fünf Freunde besichtigen im Museum eine 5000 Jahre alte Mumie, als sich ein vermummter Dieb an ihr zu schaffen macht und offenbar eins von drei weltweit existierenden Amuletten stehlen wollte. Gemeinsam mit ihrem Vater Bernhard reisen sie nach Kairo, um die übrigen Artefakte zu finden, doch Bernhard wird in eine Falle gelockt und eingesperrt, während die fünf nun auf die Hilfe des windigen Straßenjungen Auni angewiesen sind...

So langsam werden die jungen Darsteller, welche bereits beim Kinodebüt 2012 an Bord waren erwachsen und es stellen sich erste kleine Flirts ein, ohne dabei zuviel von der eigentlichen Geschichte abzulenken. Jene wartet zwar mit ordentlich fotografierten, exotisch anmutenden Kulissen auf, doch die nicht allzu anspruchsvolle Geschichte kommt wenig originell und eher wie eine zusammengewürfelte Kopie von "Indiana Jones" daher.

Der Straßenjunge ist natürlich ein Taschendieb und für die coolen Sprüche zuständig, Korruption gehört in Ägypten zum guten Ton, wie der obligatorische Kamelritt in der Wüste, während Bauchtanz immer noch das Nonplusultra bei gesellschaftlichen Anlässen ist, wobei man sich kopfschüttelnd fragt, warum ausgerechnet der unsägliche Glööckler als Gastgeber fungieren muss. Ferner sind gängige Grabräuber im Einsatz, eine Geheim-Loge mischt mit und am Ende muss das Kollektiv aus einer typischen Pyramidenfalle entkommen.

Unspannend ist das Ganze nicht, sogar ein Bulli explodiert und es gibt diverse Verfolgungsjagden mit ordentlichem Timing und durchweg nett klingendem Score. Doch in Anlehnung an die Originalgeschichten sind eben einige Abstriche zu machen, die Charaktere erhalten kaum Wiedererkennungswert, obgleich Hund Timmy für ein paar clever gefilmte Hilfsmaßnahmen sorgt. Es bleibt ein harmloses Abenteuer mit kurzweiligen Abschnitten, da die Seele des Originals auf halber Strecke verloren gegangen zu sein scheint.

Nostalgiker und Fans der 21 Original-Hörspiele werden ergo eher schlecht als recht bedient, junge Zuschauer erhalten demgegenüber einen bunten Reigen, welcher zumindest Werte wie Freundschaft, Familienzusammenhalt und Loyalität vermittelt und ab und an mit halbwegs spannenden Sequenzen punktet. Handwerklich okay und darstellerisch passabel leidet das vierte Kinoabenteuer der Fünf Freunde primär an der schwach ausgearbeiteten Story, die für Erwachsene zu wenig Anreiz bietet, für Kinder im Grundschulalter jedoch in Ordnung geht.
5,5 von 10

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