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Rüder Actionfilm mit unnötig verschachtelter Story

Der FBI-Agent Ecks und die Ex-CIA-Agentin Sever haben, ohne es zunächst zu wissen, das gleiche Ziel: Gant, den Kopf einer geheimen Organisation der amerikanischen Regierung. Dieser hat einst den Tod von Severs Kind veranlaßt und zum anderen Ecks den Tod dessen Frau vorgegaukelt, um sie für sich selbst zu haben. Die beiden Agenten treffen zusammen, als Gant eine neuartige Waffe im Körper seines Sohnes über die Grenze schmuggelt, der Sohn jedoch ist, wie man später erfährt, nicht von Gant, sondern von Ecks, und auch die Mutter hat nach all den Jahren nie die Liebe zu Ecks aufgegeben. Als nun Sever den Bub entführt, um so Gant zu sich zu locken, Ecks sich mit ihr zusammentut, um Rache zu üben, ist das Feld für das letzte Gefecht bereitet, obwohl, den Chef des FBI sollte man auch nicht vergessen, der aus nichtigem Grunde angeschossen wurde und seitdem nicht mehr mittun darf, und dann haben wir da noch Ross, mit dem Sever auch noch eine Rechnung offen hat, ist jener doch als Gants rechte Hand für allerlei Ungemach verantwortlich. Jetzt fehlt noch die DEA, vielleicht noch Außerirdische, Russen wären auch nicht schlecht, für jeden was dabei, wer will noch mal, wer hat noch nicht...

Früher, zu Zeiten solcher Kracher wie „Hard to Kill“ oder Best of the Best“ nannte man Filme wie „Ballistic“ GmbH-Filme...Gewalt mit bißchen Handlung. Man kaufte sich ein Bier, Chips noch dazu, und schon war der gemütliche Abend sichergestellt. Das Hirn konnte man getrost ausschalten, war doch eines klar, es geht immer um Rache, irgendein Anlaß fand sich leicht, Bruder tot, Frau ermordet, Partner erschossen, Hund weggelaufen, Zeitung nicht geliefert, es war egal, der Held durfte sich verausgaben und alles über den Haufen schießen, was sich nur irgendwie bewegt. In die gleiche Kerbe schlägt „Ballistic“, ohne jedoch den Kultstatus des erwähnten Materials zu erreichen, denn anders als früher hat man die Story unnötig komplex gestaltet – und relativ unlogisch noch dazu. Macht aber auch nicht soviel aus, denn eigentlich will man nur eines sehen: Action, und davon gibt es reichlich, auch noch sauber inszeniert.

Regisseur Kaos kennt die Mittel, mit denen man heutzutage arbeitet. Videoclipästhetik, ungewöhnliche Kameraperspektiven, heftige Explosionen, hohe Geschwindigkeit, alles da. Nur der Blutgehalt ist so hoch nicht, auf Einschußlöcher wird beinahe zur Gänze verzichtet, vielleicht hat das Geld nicht mehr gereicht, um die Kostüme kaputtmachen zu dürfen. Ziemlich fehlbesetzt ist auch Antonio Banderas in der Rolle von Ecks, er spielt seinen Part mit müdem Gesicht runter, na, vielleicht brauchte er schnelles Geld. Lucy Liu dagegen ist nett anzusehen, ihre Kampfkünste wirken spektakulär, aber nie übertrieben. Mit dieser Dame möchte man sich nicht duellieren...aber ihr zuzuschauen macht großen Spaß. Hätte man nur noch ein paar Taler für das Drehbuch aufgewendet, dann wäre der Spaß noch größer geworden. So bleibt ein besseres B-Movie, welches für einen Abend als Vergleichsfilm zu früheren GmbH-Filmen gut herhalten kann – 7/10.

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