Review

Nein, "Bagman" ist nicht der kultige Computerspielkreis mit Mund, welcher am liebsten kleine Vierecke verspeist und auch mal von Gespenstern gejagt wird, klingt aber fast genauso. Der "Bagman" ist Protagonist im gleichnamigen Amateurfilmchen und meuchelt sich durch eine gruppe junger Leute, die sein Leben auf dem Gewissen haben.

Von der Musik her könnte man allerdings anfangs meinen, man befinde sich im oben beschriebenen Spiel, denn unsere Ohren werden von Klängen aus dem Atari oder Game Boy "verwöhnt". Sehr passend zu einer (lächerlichen) Verfolgunsjad durchs Grüne. Nach ein paar Minuten wird auch schon der Titelheld in einem reißenden Fluß ertränkt (Wassertiefe: ungefähr 4 cm) und schon kann man sich über die geniale Synchro amüsieren, wenn die Schuldigen darüber diskutieren, was sie denn jetzt machen sollen. Überhaupt ist die Synchronisation einer der Gründe, warum der Film immer wieder einige unfreiwillig komische Szenen zu bieten hat. Wenn z. B. ein späteres Opfer (mein Synchrohighlight) zu seiner Freundin in grenzdebilem Ton: "Ich hab` dich lieb" nuschelt, gibt es echt kein Halten mehr. Da steppt der Bär, da fliegt die Kuh! Aber auch die anderen Darsteller, allen voran Stephanie Beaton, haben völlig bescheuerte Stimmen zugelotst bekommen. 

Langeweile kommt dadurch bis ca. 20 Minuten vor Schluss kaum auf, denn es passiert so viel (unfreiwilliger) Schwachsinn, dass man immer wieder vor Lachen fast von Sofa fällt. So feiern die Freunde z. B. am Freitag, den 13. eine Halloweenparty, was man ja durchaus nachvollziehen kann, denn wenn man die beiden Zahlen vertauscht, kommt auch schon flugs die 31 zum Vorschein. Und da die Darsteller wahrscheinlich eh alle von der Sonderschule kommen, darf so ein Missgeschick auch ruhig mal passieren. Weitere Highlights sind die Transe mit ebenfalls genialer Synchrostimme (wohl von Johannes Heesters gesprochen) und die Pimperszene auf dem Herd, denn da sieht man wenigstens mal Brüste. Dummerweise sieht Frau Beaton nicht gerade zum Anbeißen aus, und ihr Freund könnte glatt als Sohn durchgehen. Auch genial die Szene mit der dicken Frau und ihrem Hund. Hier kommt wieder, man ahnt es schon, die tolle Synchro zum Tragen, anscheinend wurde sogar der Hund synchronisiert. Da kann man sich vor Lachen schon mal die Buchse befeuchten. Nicht zu vergessen: Stephanie Beaton sieht einen Sack auf dem Boden liegen und fragt allen Ernstes: "Oh mein Gott, was ist das?" Komisch, ich dachte, mit Säcken kennt sich die Dame ganz gut aus!

 Ganz schlecht ist allerdings die Musik, welche manchmal die Dialoge übertönt, was wahrscheinlich eh egal ist, denn meistens wird einfach nur Dünnpiff gelabert. Das Bild ruckelt an manchen Stellen auch ganz nervig, was hier geleistet wurde, ist schlicht und einfach Arbeitsverweigerung. 



Und was lernen wir alle daraus? Auch schlechte Filme haben durchaus das Potential, zu unterhalten. Leider sind die letzten 20 Minuten dermaßen schnarchig, dass man sich fast nur mit einer Transfusion Kaffee wachhalten kann. 3 von 10 Punkten von mir, denn ohne die Synchro wäre der Film wohl nicht mal einen einzigen Punkt wert. 

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