kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 30.12.2012
Dass Patrick McGoohan, wäre es nach den Produzenten gegangen, unbedingt zum neuen Bond hätte gemacht werden sollen, kann nach Ansicht der wegweisenden britischen Serie „The Prisoner“ nicht mehr verwundern. McGoohan überzeugt mit jede Menge Charisma und muss dies auch, da er in einem sprichwörtlichen Irrenhaus fern der Zivilisation ganz auf sich allein gestellt ist und für den Zuschauer die einzige Identifikationsfigur bleibt, da alle anderen Elemente der Serie in Rätsel gehüllt sind. Sowohl inhaltlich als auch bzgl. des Setdesigns ist „The Prisoner“ absolut wegweisend für die TV-Geschichte: Sie hinterfragt Gesellschaftsstrukturen und die Undurchsichtigkeit menschlicher Organisationssysteme und thematisiert die Angst vor der Verflüchtigung des Individuums. Die Plots überzeugen mit raffinierten Kniffen. Insbesondere zu Beginn steigert sich die Serie von Folge zu Folge, bevor sie zu Anfang des letzten Drittels leider stark einbricht und vor allem mit einer formell unpassenden Westernepisode verwirrt. Kurz vor Schluss versucht sie außerdem noch, die bis dato etwas schleierhaften Hintergründe von Nummer 6 als ehemaliger Geheimagent aufzudecken, aber erst zum Finale findet „The Prisoner“ wieder ihre Stärken zurück, auch wenn dazu ein leicht übertriebenes surreales Szenario vonnöten ist, in dem von „The Sting“ bis zum „Planet der Affen“ (folgte kurz darauf) alles enthalten ist. Must See.
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