Beim zweiten Mal hat es Regisseur Richard Munchkin wesentlich besser gemacht. Das Drehbuch schrieb er wieder selbst, doch man bekommt fast das Gegenteil des Erstlings geboten, nämlich Non Stop Action. Auch wenn man die Story dabei völlig vernachlässigt, so gefällt es den meisten Zuschauern wesentlich besser. Diesmal musste PM Entertainment weitaus tiefer in die Tasche greifen, da man hier eher auf Sachschäden aus ist. Leider versauen uns die deutschen Zensoren den Spass. Die deutsche Version ist nicht nur indiziert, sondern auch um gute sechs Minuten gekürzt. Dabei wurden die Schnitte vom Label IMV, welches " Ring of Fire 2 " auf Video vertrieb, dermaßen stümperhaft gesetzt, dass sie jeder Laie erkennen kann. Auf jeden Fall hat man die guten und teils auch brutalen Actionszenen ganz schön verhunzt. Wer sich also richtig amüsieren will, der muss schon auf eine ausländische Fassung zurückgreifen, denn diese zerhackstückte FSK 18 Version ist nicht gerade gut anzusehen.
Story:
Dr. Johnny Wu (Don Wilson) gerät mit seiner Freundin Julie (Maria Ford) in einen Raubüberfall. Durch Johnny´s Eingreifen wird der Bruder des Gangchefs Kalin (Ian Jacklin) getötet. Der will sich an Johnny rächen und entführt kurzerhand Maria in den Untergrund. Auf die Hilfe der Polizei kann Johnny nicht hoffen, nur er allein kann Julia retten, als begibt er sich in die gefährlichen Katakomben der Stadt, welche von vielen brutalen Banden beherrscht wird. Auch seine Kumpels Brad und Chuck (Dale Jordan, Vince Murdocco) folgen ihm, um Johnny im Kampf beizustehen. Unterstüzung erhält er auch von Kriegsverteran Ernest (Sy Richardson), der Kalin´s Regime in der Unterwelt satt hat. In den dunklen Katakomben bricht bald die Hölle los und Johnny´s Gegner sind nicht nur kampferprobt, sondern auch in der Überzahl.
Munchkin hat nach diesem sehr schwachen Actionversuch endlich verstanden, wie der Hase läuft. Denn hier spielt die Romanze und die Story nur eine sehr untergeordnete Rolle. Hier spielt die Action die Hauptrolle, die man fast Non Stop zu Gesicht bekommt. Don hatte im Vorgänger nur einen Fight zu bestehen, hier muss er sich mit Dutzenden von Gegnern messen. Die schicken Choreographien stammen von Don selbst und Experte Art Camacho, der fast nur für Joseph Merhi und Richard Pepin tätig ist. Hier wird auf jeden Fall geprügelt bis der Arzt kommt. Manch ein Kampf mag zwar nicht so spektakulär von Statten gehen, zum Beispiel der Fight mit den Taschenlampen, aber dem Zuschauer wird hier nie langweilig. Don läuft in den unterirdischen Gängen von einer Keilerei zur Nächsten, aber auch mit kleinen Schusswechseln, einer Verfolgungsjagd und ein paar sehr großen Explosionen, sorgt Munchkin für jede Menge Abwechslung. Hier kann sich Don richtig austoben und auch die Tatsache, dass der Hauptteil des Films in den Katakomebn spielt, stellt eine Abwechslung zu den üblichen B-Actionern dar. Man war das eher immer aus den 70er oder 80er Jahren gewohnt, aus Filmen wie " The Warriors " oder " The Riffs 1-3 ". Hier kann Munchkin mit einen netten und sehr atmosphärischen Flair punkten, natürlich auch wieder unter einem großen Aufgebot von Nebelmaschinen. Dagegen fällt der Score leider zu schlicht und abwechslungsarm aus.
Wenn man hier versucht genauer über eine Handlung nachzudenken (was man auf keinen Fall tuen sollte), wird man merken, dass fast überhaupt Nichts geboten ist. Die wenigen Elemente wie der Überfall, die Beziehung von Johnny zum Polizisten Lopez, oder die Geschichte mit der Gang, sind nur Aufhänger für die vielen Prügeleien. Die Spannung kann sich trotzdem auf einem annehmbaren Niveau ansiedeln. Für Tempo ohne Durststrecken ist auf jeden Fall gesorgt, Munchkin hat aus dem Gurkenvorgänger gelernt. Da stört es auch weniger, dass Don´s Gegner wieder nur so vor Klischees strotzen.
Die Darsteller sind nicht gerade das Gelbe vom Ei. Don Wilson weiss sich in der Action perfekt zu verkaufen, aber sonst ist seine Darbietung eher leidlich. Ian Jacklin gibt einen ordentlichen Gegner ab, aber er neigt oft zum overacting. Dale Jordan, Vince Murdocco sind wieder mit von der Partie, leider viel zu lieblos. Auch Maria Ford, welche ich im Erstling noch für ihre Leistung lobte, gibt hier nur eine maue Show.
Fazit:
Actionmäßig gibt es hier keinerlei Defizite, oder Gründe zur Beanstandung. Fast Non Stop wird geschlägert, verfolgt oder geschossen. Die Darsteller reichen nur knapp an den Durchschnitt heran, also nicht zu viel erwarten. Dafür kann die atmosphärische Kulisse punkten, ist mal eine Abwechslung im Actiongenre. Ich kann mich nicht so recht entscheiden, ob ich sehr gute sechs, oder knappe sieben Punkte gebe, im Moment tendiere ich nur zur guten Sechs. Doch die ungekürzte Fassung könnte durchaus die Sieben wert sein.