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Überpolizist Kevin (Jackie Chan) vermöbelt etwas zu hart einen Gangster, weshalb er vorerst suspendiert wird - genau die richtige Gelegenheit, um mit seiner Freundin May (Maggie Cheung) mal Urlaub zu machen. Kurz vor der Abreise wird Kevin dann doch wieder in den Dienst zurückbeordert, da sein Typ verlangt wird: Eine fiese Bande Krimineller will Lösegeld, erpresst sie doch einen Unternehmer. Im weiteren Verlauf wird es auch wieder persönlich für den toughen Bullen, da seine Freundin entführt wird.

"Police Story 2" ist eine vorbildhafte Fortsetzung, bei der nur wenige Abstriche zu machen sind. Die grundsätzliche Zusammensetzung bleibt vordergründig wie beim erfolgreichen Vorgänger: Spannung, Action, Humor sowie Jackie Chan, der Probleme im Alleingang löst. Quasi die Standardzusammensetzung von beinahe jedem Chanfilm, aber egal. Die Story ist wieder nicht besonders einfallsreich, wohl aber dramatisch und mit zahlreichen Spannungshochs versehen. Während der Film am Anfang noch etwas vor sich hin plätschert, da mehr der liebgewonnene Protagonist als konsequenter Spannungsaufbau im Vordergrund steht, geht es später immer härter zur Sache.

Überhaupt tendiert die Ausrichtung viel stärker zur puren Action als noch im Vorgänger. Und das vor allem quantitativ, denn qualitativ ist der Erstling eigentlich nicht zu toppen. Eines hat der 2.Teil hier aber doch voraus: Explosionen. Naja, und die Standardkeilereien lassen selbstverständlich auch nicht Chans Kreativität missen. Auch wird der Held-Aspekt um einiges stärker ausgereizt; so muss Kevin üble Pein über sich ergehen lassen, wie das Beworfen-werden mit Knallfröschen. Auf nacktem Oberleib! Von einem Taubstummen!!! Kevins Freundin May rückt auch mehr in den Fokus des Geschehens und verkommt vollends zum beschützenswerten, aber hilflosen Opfer. Maggie Cheung macht sich in dieser Rolle aber blendend und sieht obendrein schon ausgesprochen hübsch aus (auf jeden Fall eine Steigerung zum Vorgänger).

Auf der anderen Seite wurde aber der Humor um einiges zurückgeschraubt. Durchaus gibt es jetzt sogar mehr von Chans bekannten Verhasplern (Anfangsbuchstaben von Worten werden vertauscht) und Situationskomik ist auch ab und zu vorhanden. Überhaupt ist eine unterschwellige Komik omnipräsent. Richtige Brüller hingegen sucht man vergebens. Die knallharte Action fordert halt ihren Tribut.

Explosionen und mehr Dramatik machen eben noch keinen besseren Film (Klingt paradox, da ja eigentlich jeder Explosionen liebt, ist aber so): In der zweiten Polizistengeschichte wird man von den bekannten Tugenden erneut gut unterhalten, der Erstling bleibt aber ob fehlender Homogenität unerreicht. Vielleicht hätte eine zweite Frau in der Story das Ganze etwas aufgelockert. Trotzdem ein mehr als sehenswerter Film.

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