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Nach dem unsäglichen „The Piano Player“ ist mit „Absolon“ wieder eine leicht Steigerung in Christopher Lamberts festgefahrener Karriere zu erkennen, stecken hinter seinem neusten Film immerhin ein ordentliches Budget und mit David Barto ein unerfahrener Regisseur, der dieses B-Movie recht ordentlich inszeniert. Das Problem ist, wie auch schon in anderen Lambert-Vehikeln, einmal mehr Drehbuchautor Brad Mirman („The Piano Player“, "Highlander 3“), der unter anderem auch das Drehbuch zu „Body of Evidence“ lieferte.

In nicht allzu ferner Zukunft wird die Erde einmal mehr von einer tödlichen Virusepidemie heimgesucht, die sie, dank Zerstörung der Natur, selbst heraufbeschworen hat. Pharmakonzerne, die Gegenmittel produzieren, welche man sich täglich injizieren muss, sind mächtiger denn je und erhalten totalitäre Kontrolle über die abhängige Bevölkerung. Als der Polizist Norman Scott (Christopher Lambert, leider mit ungewohnter, monotoner Synchronstimme) den Mord an einem berühmten Professor, der das Mittel „Absolon“ gegen die Seuche erfand, aufzuklären versucht, schlittert er mitten in die Machenschaften eines solchen Konzerns und steckt, von allen gejagt, bald mächtig in der Bredouille.

„Absolon“ will ein Science-Fiction-Thriller sein, krankt aber an allen Ecken und Enden an fehlender Innovation und kompletter Vorhersehbarkeit. So dauert es, nach einem sentimentalen Einstieg, viel zu Lange, bis endlich etwas Tempo aufgenommen wird und Scott zu ermitteln beginnt. Mitarbeiter und Bekannte werden befragt und eine Disc analysiert, um sich so ein eigenes Urteil zu bilden, wem das Opfer mit seiner Forschung Schaden hätte können, worauf ihm schon bald hauseigene Konzernkiller (optisch Marke „Matrix“) unter der Führung von Lou Diamond Phillips (spuckt während des Films ungefähr 20 Mal sein Kaugummis aus) auf den Pelz rücken.

Was folgt ist eine spannungsarme Hatz, bei der Scott viel zu spät merkt, dass er einen Sender bei sich trägt und seine Jäger ihn deswegen meist umgehend ausmachen können. Action in Form von Schießereien und Autoverfolgungsjagden gibt es wenig und wenn ist sie maximal als solide zu bewerten. Kommt der Film bis kurz vor Ende gar nicht von der Stelle, überschlagen sich final die Ereignisse fast, können dabei aber nicht zufrieden stellen, da das inkonsequente Ende Fragen offen lässt.

Immerhin gelang es David Barto den Film, vor allem dank abwechslungsreicher Kameraführung, meist attraktiv zu gestalten und Authenzität bezüglich des Aussehens der Sets in den Slums wie in den Laboren zu erzeugen, welche er mit teilweise sehr elegantem Einsatz von Fastmotion-Kameraschwenks in Szene setzt. Leider fällt ab und an aber der Hang zur Kopie bekannter Szenen anderer Filme auf.

Dennoch werden dadurch nicht die vielen Mängel beseitigt, denn trotz seiner kurzen Laufzeit bleibt, auch aufgrund solch zäher Zwischenstationen wie dem „Elendscamp“, der Film fast durchgehend langweilig. Plotholes sind genau so ein Ärgernis wie hölzerne Dialoge und nicht nachvollziehbares Verhalten der Charaktere.

Schauspielerisch bewegt sich der Film aber ebenfalls auf einem sehr niedrigen Level, denn Lamberts Leistung ist selbst für Fans enttäuschend. Da können auch seine beiden hübschen Komplizinnen optisch nichts mehr herausreißen. Ron Perlman ist als Oberbösewicht komplett verschenkt, während Lou Diamond Phillips einmal mehr unter Beweis stellt, dass er zu recht im B-Sektor sein Brot verdienen muss.

Fazit:
Unterdurchschnittlicher Science-Fiction-Thriller, dessen größtes Problem sein einfallsloses, langweiliges Drehbuch ist. David Barto versucht zwar verzweifelt mit ordentlichen Effekten und einer weitestgehend attraktiven Inszenierung dagegen anzukämpfen, muss sich aber letzten Endes den lustlosen Darstellern geschlagen geben, die „Absolon“ den Rest geben. Nur was für beinharte Lambert-Fans…

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