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Der typisch wortkarge und eigentlich konfliktscheue Einzelgänger kommt unschuldig in den Knast und gerät dort zwischen alle Fronten rivalisierender Banden. 

Auch hier sollte man nicht alles glauben, was das Cover schmackhaft macht: Während Titel und Hauptdarsteller kernige Prügelorgien im besten Direct-to-Video-Style versprechen, handelt es sich in Wahrheit um ein Knastdrama, bei dem der gute Don "The Dragon" Wilson nur sehr gelegentlich einen Satz heiße Ohren verteilten darf.

Und auch wenn sich die Story bisweilen sehr reißerisch liest, so tat Regisseur Oley Sassone alles Erdenkliche, um irgendwelche Überschwänglichkeit sehr schnell wieder im Zaum zu halten. Der Erzählstil ist trocken und schleppend, es gibt längere Dialoge als Handkanten-Fights. Wenn es bei der obligatorischen Essensausgabe mal wieder zischt oder Wilson mit seinen Skills im Waschraum kurz jemanden in seine Schranken verweist, dann hat der Film in Sachen Action und Suspense sein Zenit leider viel zu schnell erreicht. 

Wer also was mit Ghettobanden sucht, wo der Knast zur rechtsfreien Zone wird, der hat mit "Bloodfist 3" definitiv den falschen Griff getan. Als sozialer Kommentar (ethnische Konflikte hinter Gefängnismauern) ist dieses B-Movie ohnehin zu oberflächlich und zu stereotyp geraten. Zudem wirken die beiden eigentlich coolen Hauptdarsteller Wilson und Roundtree permanent unterfordert, müssen nur Texte aufsagen, ihren Figuren jedoch keinen Tiefgang verleihen. 

Fazit: Fades, unoriginelles Knastdrama, bei dem man als Zuschauer viel zu schnell das Interesse verliert, obwohl die Thematik so einiges hergibt. Lieber nochmals "Story of Ricky" schauen, der hatte wirklich was. 4 von 10 Punkten. 



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