Don Wilson darf noch einmal zuschlagen – 29.08.2007
Wenn man sehr viele Filme guckt, dann weiß man irgendwann einmal, wie einfache Filme gedreht werden. Es gibt gewisse Sequenzen wie aus dem Lehrbuch des Filmnachwuchses, die einem immer wieder auffallen und gerne auch selbst verwendet werden können. Bestes Beispiel: Wenn eine Hauptfigur von Land A nach Land B wechselt, dann muß das irgendwie visualisiert werden. Was tun? Ganz einfach, man zeigt einfach die Landung eines Flughafens auf einem Flughafen nach Gusto und dann die Hauptperson am Gepäckband. Kommt Ihnen das bekannt vor, lieber Leser? Mir auch, und wird in dieser Form immer und immer wieder vor allem gerne in B-Movies verwendet. Wer hier außer dem Kniff von Indiana Jones eine bessere Idee hat, möge dies kundtun.
Jake Raye nun, Leichtgewichtschampion, hat nach seinem letzten Kampf das Fäusteln aufgegeben, starb doch sein Gegner im Ring. Willkommene Abwechslung zum öden Ruhestandseinerlei ist die Bitte eines alten Freundes, der in Manila in Schwierigkeiten steckt. Und genau, wie wird die Reise dargstellt…man kann es sich denken. Und natürlich läuft in Manila nichts nach Plan, denn statt des Freundes wartet die irre Narbenfratze aus Teil 1 und veranstaltet ein Turnier auf einer abgelegenen Insel, zu der Raye zusammen mit anderen ebenfalls gekidnappten Kämpfern verschleppt wird. Aber mit einem echten Mann darf man dergleichen nicht tun, und wer anderen eine Grube gräbt…ist nach viel Geprügel selber tot.
Schicke Insel, da möchte man gerne selbst einmal Urlaub machen. Ich hatte ja bereits in der Kritik zum ersten Teil von Bloodfist erläutert, wie das mit dem Urlaub in fremden Ländern geht. Also, bissl Kampfsport lernen, und schon kommt die Einladung, so oder so…der Film ist natürlich nur ohne jeglichen Ernst zu betrachten, denn schauspielerisch glänzt hier niemand, und auch die Story rund um steroidgedopte Kämpfer, ein illegales Turnier und die Belange der Zuseher ist naturellement an den Haaren herbeigezogen. Aber wer viele gut choreographierte Kämpfe sehen möchte, die aufgrund der unterschiedlichen Kampfstile auch recht abwechslungsreich daherkommen, der ist bei diesem Prügelspektakel noch besser bedient als bei der ersten Blutfaust. Das Drumherum gerät dabei genau so schnell in Vergessenheit wie das reichlich überflüssige Liebeshäschen des Helden, aber letzteres gehörte seinerzeit einfach zum guten Ton – 7/10.