Police Story (1985)

Einer der größten Erfolge von Jackie Chan – mit zuviel chinesischem Humor

Jackie Chan schrieb das Drehbuch, führte Regie und spielte die Hauptrolle in diesem chinesischen Polizeifilm rund um den Polizisten Jackie Chan, der einen Drogenbaron inhaftiert und dadurch am Ansehen gewinnt. Doch die von ihm beschützte Kronzeugin läuft davon, der Drogenbaron wird freigesprochen und Jackie des Mordes an einem, wenn auch korrupten Polizisten beschuldigt. Das ist jedoch zuviel für den aufrechten Polizisten, der sich daran macht, die Zeugin wiederzufinden und dadurch seine Unschuld zu beweisen, hat diese doch auch noch den Polizistenmord mitangesehen. Es kommt zu einem dramatischen Finale in einem Kaufhaus, bei dem sich Jackie durch Gegnermassen prügelt, die Zeugin beschützt und den Gangster mitsamt Beweismaterial der Polizei übergibt. Was für ein Held...

Die ersten zehn Minuten und auch die letzten zehn Minuten sind wahrlich spektakuläres Kino. Da haben sich die Stuntmen auch sauber verletzt, wie man dem obligatorischen Abspann entnehmen kann. Die Autofahrt gleich zu Beginn bergab durch ein ganzes Dorf – mitten durch – ist dann auch recycelt worden, wir sehen das in Bad Boys fast in gleicher Form, nur noch mit ein paar Explosionen mehr. Auch die Kaufhausschlägerei ist fernab aller Kritik, so viel Zerstörungswut durch einen Mann ist selten. Doch damit erschöpfen sich auch die Höhepunkte des Films, eine kleine Keilerei hier und da inmitten zahlreicher für den westlichen Zuschauer völlig unkomischer Situationen entschädigen nicht.

Und es sind diese vermeintlich humoristischen Sequenzen, die einem den letzten Nerv rauben. Der gemeine Chinese mag sich daran ja delektieren, doch lustig ist was anderes, der Humor ist in etwa auf niederster Hallervorden-Ebene, und das will viel heißen. Torten ins Gesicht, Frauengekreisch, ganz arg daneben, hier hilft eigentlich nur die Vorspultaste. Aber der Asiate ist ja berühmt für seine konfuzianische Ruhe, also wird man das als Westler auch aussitzen können. Viele Meinungen über diesen Film bezeichnen ihn als absoluten Klassiker und Meilenstein in Chans Karriere, doch man hat schon weitaus besser Filme aus Asien gesehen. Für die brachiale Zerstörungswut aber können ein paar Punkte vergeben werden, und so reicht es knapp noch für 6/10.