Review

Die Mitglieder einer Therapie-Gruppe werden nach und nach von einem Unbekannten mit einer Schere ermordet. Steckt Psychiater Klaus Kinski dahinter, der auch mit mehreren seiner Patientinnen eine Affäre am Laufen hat? Nach beinahe 40 Jahren ist mir dieses Thrillerchen jetzt doch noch als Billig-DVD über den Weg gelaufen, und wenn man die eigenen Erwartungen entsprechend runterschraubt, ist er nicht mal wirklich eine Enttäuschung (wenn auch deswegen jetzt nicht unbedingt direkt ein zu Unrecht vergessenes Juwel oder ein echter Geheimtipp). Kinski dreht natürlich mächtig auf, es gibt genügend potentielle Verdächtige zum Rätselraten (unter anderem "Doc Brown" Christopher Lloyd als sinistrer Hausmeister!), und eine frühe Golan-Globus Produktion isses auch noch, so kriegt man auch noch die Querverbindung zur 80er Jahre Schundfilm-Kultschmiede Cannon hin. Am interessantesten ist allerdings, dass der Streifen, obwohl er zur Hochzeit der ersten Teenie-Slasher-Welle entstanden ist, sich kaum an "Halloween" und Konsorten orientiert, sondern sich seine Vorbilder in den europäischen Gialli der vorhergehenden Dekade sucht... Killer-Outfit, Handschuhe, Mordwaffe, das ganze Sex-Gedöns und sogar die Auflösung zum Schluss samt der Motivations-Erklärung hinter den Taten könnten allesamt auch aus einem Sergio Martino-Streifen stammen. Der Titel soll wohl übrigens nur schön plakativ klingen, wirklich schizoid ist hier niemand (aber Kinski hat natürlich mindestens ein Ei am rollen, is' klar, ne?). Der Body Count ist übrigens gering und auch recht harmlos, dass dieses kleine Filmchen immer noch ab 18 freigegeben ist, während "Tanz der Teufel" nun jugendfrei ist, ist ein Hohn...

6/10

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