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Dass einige gute Autoren nicht gleichermaßen fähige Regisseure sind, beweist der Streifen von Grégory Levasseur, welcher unter anderem die Drehbücher zu "High Tension" und "Mirrors" verfasste. Bei seinem Regiedebüt setzt er auf klaustrophobischen Schrecken in den Katakomben einer Pyramide, was schlichtweg nichts Originelles zutage fördert.

Eigentlich sollte das Archäologenteam um Prof. Holden, Tochter Nora und einem TV-Team die Ausgrabungsstätte aufgrund von Unruhen in Kairo bereits verlassen haben, doch das Team will sich die Chance, die uralte, dreiseitige Pyramide zu erkunden nicht entgehen lassen.
Als die Gruppe die Verbindung zur Außenwelt verliert und in den Schächten eingeschlossen scheint, spüren sie recht schnell, dass sie dort unten nicht allein sind...

Zunächst wähnt man sich in einem weiteren Found Footage Streifen, da das Reporterteam natürlich alles mitfilmt und auch die Sicht eines Roboters der NASA zum Einsatz kommt.
Dazwischen tauchen jedoch herkömmliche Einstellungen auf, was die Angelegenheit im Verlauf durchaus erträglich gestaltet, denn Handkameragewackel in halbdunklen, engen Schächten würde die Sehnerven wahrscheinlich maßlos überstrapazieren.

Leider ist es um die Figurenzeichnungen schlecht bestellt, da sich von Beginn an kein Sympathieträger herauskristallisieren will und das nachfolgende Mitfiebern entsprechend milde ausfällt. Eher geben sich einige Klischees die Klinke in die Hand, denn es gibt den obligatorischen Streit zwischen Vater und Tochter, Meinungsverschiedenheiten beim Reporterteam und natürlich die üblichen Einheimischen mit kurzen Interventionen am Rande oder fürs Kanonefutter zwischendurch.

Ansonsten ist der Verlauf in erahnbaren Bahnen angesiedelt: Mal wird eine kleine Falle ausgelöst, dann bröckelt der Boden, beim Klettern in einem Schacht wird erstmals, doch nur für eine Millisekunde so etwas wie eine Kreatur gesichtet, es folgen kleine und auch tödliche Verletzungen, während natürlich mehrfach der Satz "Wir müssen sofort hier weg!" fällt.
Wie viel dabei die gelungene Gestaltung diverser Hieroglyphen bei einem geschätzten Budget von 6.5 Millionen Dollar verschlungen hat, lässt sich schwer abschätzen, da der Rest nicht so teuer gewesen sein dürfte.

Denn die Mimen performen allesamt auf Sparflamme, die CGI in Form kleinerer Kreaturen gehen noch in Ordnung, doch final wurde wahrscheinlich bewusst auf Nachtsichtfilter umgeschwenkt, um etwaige Defizite der größeren Kreatur zu kaschieren.
Obgleich die Chose unter anderem von Alexandre Aja produziert wurde, fließt erschreckend wenig Blut, - da zählt ein Aufspießen bereits zum Höhepunkt, zumal einige Ableben komplett im Off stattfinden.

Zwischen Leuchtraketen, Strickleiter und herab fallenden Felsen halten sich spannende Einlagen in Grenzen und obgleich die Enge der Umgebung zu kleinen atmosphärischen Momenten führt, packt der Stoff insgesamt nicht, da man alles bereits in ähnlicher Form dutzendfach effektiver serviert bekam.
Ein relativ belangloses Grauen in der Pyramide.
4 von 10

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