Mal wieder was mit Heirat...09.12.2018
Eines der Genres im amerikanischen Film, das auch nach Jahren noch nicht totzukriegen ist, ist der Bereich der romantischen Komödien rund um das zentrale Thema Heirat. Wer viele Filme guckt, hat davon zwangsläufig schon mehr als einen gesehen. Und es gibt eines, was dabei immer passieren muß – egal, wie schlimm die Irrungen und Wirrungen im Vorfeld sind, am Ende steht die kitschige Hochzeit mit allem drum und dran, bei der man als Europäer nur denken kann, man selbst würde so ein Bohei wie die da drüben über dem Teich ganz sicher nicht veranstalten. Es braucht halt im Film ein Happy-End, gerade in unseren so unsicheren Zeiten.
Klappt also alles bei dieser Hochzeit?
Der Weg dahin gestaltet sich für den dicklichen Doug schon mehr als schwierig. Seine Braut in Spe muß und will die eine, perfekte Hochzeit haben, bei der wirklich auch noch der letzte kleine Soßentopf für die Salatsoße am richtigen Platz zu stehen hat. Ein Graus – insbesondere, weil eine Woche vor der Hochzeit der arme Doug feststellen muß, daß er keinen Trauzeugen hat. Nun, wer keine Freunde hat, der findet auch niemanden, der ihm bei der Hochzeit zur Seite stehen kann. Doch es gibt für alles auf der Welt Dienstleistungen, so auch hier: man mietet sich einfach einen Trauzeugen und ein paar „Freunde“, und schon ist alles in Butter. Dumm nur, wenn der „Trauzeuge“ Jimmy auf einmal ein echter Freund wird, obwohl das gegen dessen Geschäftsregeln verstößt.
Also alles bestens am großen Tag?
Nachdem wir als Zuseher von der Braut gar nicht begeistert sind, ist es uns recht, daß nicht alles nach Plan verläuft. So wird der Film zum Schluß nicht zu süß, denn im Bereich der Hochzeitsfilme hat man dergleichen schon zu oft erlebt und wendet sich mit Grausen. Es steht hier auch nicht die Beziehung der Fast-Eheleute im Vordergrund, sondern die Beziehung zwischen Doug und Jimmy. Das ist nett anzusehen, hat auch den einen oder anderen Lacher dabei, leider aber auch wieder den typisch übertriebenen derben Humor, der gar nicht zum Tonfall des Films passen will. Dieser ist nämlich einfach…nett, so wie Doug, und damit ein passender Begleiter für einen verregneten Sonntagabend. Kann man gucken, man wird unterhalten – und dann vergißt man den Film auch gleich wieder, da er zu wenig wirklich heitere Szenen hat, dafür aber vieles aus dem Drehbuchstandardwarentopf…so gibt es, trotz gut zueinander passender Hauptdarsteller, nur 6/10.