Als Vater eines Vierjährigen, der sehr gerne ins Kino geht, hat man es teilweise sehr schwer. Natürlich setzt man sein Kind nicht einfach ab und parkt es vor der Leinwand und so muss man wohl oder übel ertragen, was für die Zielgruppe zusammegeschustert wurde.
"Der kleine Drache Kokosnuss" stammt dabei aus deutschen Landen und ist eine Adaption der gleichnamigen Kinderbuchserie. Schon die Buchform sagte mir/uns nicht so zu und war im Vergelcih zu vielen Kinderbüchern zu schlicht und simpel. Man muss ja auch nicht jeden Mist mitmachen....
Das gilt genauso für das Kino, jedoch fehlten gestern schlicht die Alternativen. Und dass auch annehmbare Kinderfilme aus Deutschland kommen können, hatten wir zuletzt mit "Biene Maja" feststellen können, der zwar auch simpel, aber immerhin nett gestaltet und gesprochen war. So gaben wir dem Ganzen eine Chance.
"Der kleine Drache Kokosmuss" erwies sich dann leider als billiger und stumpfer Versuch eines Kinderfilms, der weder liebevolle Ideen noch eine solide Machart vorweisen kann. Einen vierjährigen Jungen zu beeindrucken fällt natürlich relativ leicht. Dass bei besagter Zielgruppe jedoch auch die Eltern mit im Kino sitzen, scheint hier niemanden interessiert zu haben. Alberne Furzwitze, ätzende und dümmliche Figuren mit hässlichen Frisuren und lächerlichen Kopfbedeckungen (Hatte man die Zielgruppe im Blick?) und das Ganze dann noch mit schlechten und nervigen Sprechern versehen und obenauf noch Animationen, die selbst vom Super RTL-Nachmittagsprogramm in den Schatten gestellt werden dürften - in Teilen war der Film tatsächlich unterträglich und ließ in mir den Wunsch aufkommen, die Figuren würden kurzerhand ein Crossover mit dem "Texas Kettensägen Massaker" erleben.
Zudem stelle ich mir die Frage, wie dämlich denn die Buchvorlagen sein müssen, um so furchtbare Figuren (die Helden des Films) auf die Leinwand zu zaubern.
FAZIT
"Der kleien Drache Kokosnuss" ist bunt, dumm und teilweise unerträglich. Dieser Film nimmt seine kleinen Zuschauer leider zu keiner Zeit ernst, hat nichts zu sagen und sieht extrem billig aus. Auch Filme für die Zielgruppe können intelligent und sorgfältig entworfen werden, aber das hier wirkt wie die billige direct-to-video-Version eines eigentlich besseren Films. Ein Erlebnis wie eine Woche Urlaub im Centerpark. Dort dürfte man die gestörten menschlichen Pendants zu den Filmfiguren finden! Ärgerlich!