Review

Alles eine Schuldfrage der Zeit


Ein tragischer Todesunfall an einem See stößt eine zerrüttete Familie und besonders deren jüngste Teenagertochter in große Gewissensbisse und übernatürliche (?) Angebote, die womöglich Schatten aus der Vergangenheit des Großvaters sein könnten...

„Dig Two Graves“ ist ein kleiner, feiner, atmosphärischer Indiegenremix aus Krimi, History, Horror und Drama, der mit seinen konzentrierten Mitteln und seiner wendigen Geschichte im Kopf bleibt. Es ist eine Story voller Rache, Schuld und Wut, ein viele Jahrzehnte überdauernder Cocktail. Auch über's Erwachsenwerden und familiäre Bürden, wie sie so oft in großen Horrorfilmen der 2010er Thema waren, doch hier weitaus nuancierter, vielseitiger eingearbeitet in einen düsteres Geflecht. Westernvibes. Starke Darsteller. Fantasyvibes. Starke Landschaftsmalerei. Immer bedrohlich, nie berechenbar. Vom zweiten Weltkrieg bis in die 70er, von Großvätern und Aufopferung, vom zerstörerischen Kreislauf des Hasses. Schön anzugucken, genauso schön drüber nachzudenken. Eine dieser ungeschliffenen Perlen im Genreallerlei. Selbst wenn gefühlt noch ein klitzekleines Stück mehr Schrecken und Eindruck drin gewesen wären. 

Fazit: atmosphärisch, emotional, konzentriert - „Dig Two Graves“ ist ein intimer und eindringlicher Neo-Western-Grusler. Gefühlsbetont und in seinen besten Momenten wahrhaft erschreckend. Geheimtippstatus wohlverdient. 

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