Review

Dune für Dummies

Etwas Star Wars in schlecht, etwas Super Mario Bros. der Film in Hochglanz, etwas Dune in dumm, etwas Matrix im Weltall - fertig war das unfassbar nervtötende & auch noch überlange Werk der Wachowski-Geschwister, "Jupiter Ascending". Stark & sexy besetzt, mit großem Budget & massig Effekten, einer epischen Geschichte & netten (Design-)Ideen in Details - wie konnte das denn bitte so ein Müll werden? Und dabei mochte ich die Wachowskis bisher sehr - "Cloud Atlas" fand ich richtig gelungen episch, "Bound" ist sexy as hell, "Speed Racer" Referenzmaterial für das Heimkino (& er was genau was er ist). Und "Matrix" ist eh ein Klassiker, selbst dessen Fortsetzungen kann ich genug abgewinnen. Aber bei "Jupiter Ascending" kann auch ich kein gutes Wort mehr einlegen - hier quellen Dummheit & WTF-Momente einfach über. Besonders ärgerlich ist, dass der Film sich viel ernster nimmt, als ihm jedes Recht zusteht. Nur auf Grund des Preises, des Steelbooks & der Neugier gekauft - großer Fehler!

Die Geschichte um eine Art intergalaktischen Familienkrieg, in der eine sexy Klofrau zur Herrscherin der Welt erkoren wird, ist konfus, überambitioniert & sogar langweilig. Hört sich nach Trash an, ist aber nie so amüsant schlecht, dass er in diese Kategorie käme. Er ist einfach schlecht schlecht. Dagegen wirken die Star Wars-Prequels zum Teil noch liebevoll. Die Actionsequenzen sind oberflächlich schön, dann aber auch wieder viel zu schnell geschnitten, sodass selbst coole Ideen wie die Air-Inliner nicht zünden & lächerlich abstoßen. Zudem ist der Film so überladen mit vollkommen am PC erschaffenen Städten, Planeten, Bildern & Figuren, dass man sich manchmal eher an eine Videospiel-Zwischensequenz erinnert fühlt. 

Lustig ist, dass selbst die Darsteller von Sean Bean über Mila Kunis bis hin zu besonders Channing Tatum sich hier gefühlt manchmal ihr Lachen nicht verkneifen können. Wenn sie nicht gelangweilt oder gar enttäuscht in der Gegend rumfliegen. Den Vogel schießt aber Eddie Redmayne ab, der nach dieser Leistung von mir unmöglich je wieder ernst genommen werden kann. Weder als Transgender, Oscargewinner oder Stephen Hawking. Mit dem Budget des Films hätte man viel Schönes anstellen können - selbst verteilen an die oberen Zehntausend wäre wahrscheinlich sinnvoller gewesen, als dieser Witz von riesigem CGI-Furz. Kann man nicht ernst nehmen, nimmt es sich selbst aber leider schon. Und das bei Dialogen aus der Konservendose einer mexikanischen Telenovela. Ein Paradebeispiel für eine Space Opera, die besser von einem schwarzen Loch hätte verschlungen werden sollen. Pfui!

Fazit: der Tiefpunkt der Wachowskis. Big Budget-Popcorn-Anti-Trash der aller schlimmsten Sorte. Ein paar Hochglanz-CGI-Schauwerte, der Rest tut richtig weh!

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