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Die Eröffnungs-Sequenz ist große Klasse: Morgens, Junge geht zum Kühlschrank, Milch, Cornflakes, Frühstück. Dad kommt runter: "Trink nicht aus der Flasche, nimm ein Glas". Junge trinkt aus der Flasche. Dann sagt Dad: "I'm sorry." "No, you're not", antwortet der Junge, bevor er tatsächlich nach Hause geht und seiner Drogie-Mutter Heroin mitbringt.
Erst in der folgenden Szene in einem Diner rafft man dann, dass die Opening Scene keine Dad-Son-Sequenz war, sondern eine zwischen Freier und Stricher.
Großartig.
Dieses Niveau kann der kanadische Film nicht immer halten, aber die teils etwas holperige Inszenierung wird durch den guten Cast wettgemacht. Insbesondere Branden Nadon als 14-jähriger Teilzeitstricher Nathan rührt an, wenn er zwischen süß und streetsmart changiert. Auch Dylan Walsh, der schon einige Hollywood-Produktionen gedreht hat ("Congo") trägt zur Glaubwürdigkeit bei, was man vom Drehbuch nicht immer behaupten kann. Trotzdem verdichtet es seine Coming-of-Age-Story geschickt zu einem Lost-Child-Drama auf der Suche nach Liebe und einem Platz, wo es hingehört.
Insofern ist "Jet Boy" nicht wirklich ein Stricherfilm und schon gar kein queeres Kino.
Explizite Szenen gibt es zudem nicht, der Jet Boy ist nie nackiger als in Unterhose zu sehen.
Etwa in einer der stärksten Szenen, als er fürchtet, sein erwachsener Hustler-Freund Boon könnte sich seiner Ex-Flamme und deren Sohn zuwenden, um einen auf Familie zu machen. Nachts im Bett gleitet Nathans Hand rüber zu Boon, der stößt ihn weg. "You can fuck me", bietet Nathan an und schiebt leicht verzweifelt hinterher: "Im pretty good at it."
Die DVD von CMV bietet eine deutsche und eine französische Syncro. Die deutsche nimmt sich einige inhaltliche Freiheiten, ist aber soweit okay. Die Bildquali ist ebenfalls okay für einen kleinen Indiefilm, aber High Def sieht anders aus. Keine Untertitel.
Die Extras beinhalten einige Deleted Scenes sowie ein kurzes Making Of in Stills (!), Trailer und Bildergalerie.

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