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Dauerprügelei aus der unermüdlichen Produktionsschmiede von Roger Corman, der seine Beiträge als Namensgeber für allerlei Actionfilme weiterhin ebenso wie für das Steckenpferd und Aushängeschild, den Horrorfilm erweist. Hierbei interessanter- und in gewissen Maße der Absurdität und Kreativität hin auch zugänglicher- und das entscheidende Motto beschreibenderweise ein weiteres Remake von Bloodfist IV -  Die Trying (1992), der bereits 2000 mit Moving Target die Ehre der Wiederbenutzung von Skript und damals gar auch des Regisseurs Paul Ziller und Hauptdarsteller Don "The Dragon" Wilson erhalten hat. Der hiesige Titel "...of the Dragon" dabei gar nicht mal als Referenz, soll doch ein anderer im Ring und Wettkampfduell erprobter Darsteller herangezüchtet und mit dem vorliegenden Werk ähnlicher materieller Machart und vor allem gleicher hanebüchener Idee in seinen Stärken und Schwächen unterstützt und so gefordert und gefördert werden [Fortsetzung Death Mist mit großteils identischen Team bereits im Dreh und mit offenen Armen willkommen]:

Der ehemalige Mixed Martial Arts Champion Damon "The Dragon" Chamberlin [ Joshua J. Thomson ] fängt sich bei einem Blind Date mit der schüchternen Meili [ Juju Chan ] ungeahnte Schwierigkeiten ein. Als nach dem Verlassen des Restaurants für den Heimweg Mooncakes geordert werden, händigt ihnen der ahnungslose Kellner Lau [ Gary Wong ] zwar welche, aber gefüllt mit vier streng geheimen und kurz zuvor gestohlenen Nuklearzündern aus, die eigentlich zum Verkauf an den Höchstbietenden [ Antony Szeto ] gedacht waren. Nunmehr verfolgt von den Schergen von Thorn [ Daniel Whyte ], allen voran dessen Prügelknaben Enlai [ Xin Sarith Wuku ] und die bitterböse Zhen [ Maria Tran ], gerät Meili alsbald in die Hände der Bösen, während Damon in den Augen des Polizisten Yao [ Jason Yau ] anfangs zu den Kriminellen gezählt wird, dieses Missverständnis aber der ebenfalls eingeschaltete Agent Tsang [ Henry Luk ] aushebeln kann. Dennoch zählt Damon auf seine Kampfkünste statt die Hilfe der Gesetzeshüter, und schlägt sich mit Meilis bester Freundin Cassie [ Ellary Porterfield ] durch die Heerscharen von Angreifern und Verfolgern zurück an den Ausgangspunkt der Geschichte, die Küche des Chefs [ Rambo Kong Kwong-keung ] durch.

"They murdered his friends. They kidnapped his daughter. He wants justice. He'll settle for revenge." hieß es bei Bloodfist IV. Ähnlich in der ersten Kopie, die sich nur von dem Versteck des MacGuffin – von Schokoladehasen zum Sixpack Bier – und dem Handlungsort nach Irland und weiteren Winzigkeiten und nach vielen Beurteilungen leider auch der Qualität von der Erstausgabe unterscheidet, während es darüber hinaus mit "They murdered his buddies. They kidnapped his girlfriend. He wants justice. He'll settle for revenge." im Grunde ja so weitergeht. Ganz analog ist die Geschichte hier, was allerdings keine hochgezogenen Augenbrauen zur Folge, sondern eine Nonstop-Martial-Arts-Orgie und somit eigentlich doch den Zweck von Genre und speziellen Konstrukt zur Folge hat.

Corman gibt dabei wie auch in den früheren Erzeugnissen natürlich nur den klanghaften Namen schlechthin und dann höchstens noch das Geld mit bei, was in diesem Fall mit knappen 500.000 USD jetzt so großzügig nicht und sichtlich rar auch vorhanden ist. Schauplatz Guangzhou, eine Boomtown in China, die geradezu mit Wolkenkratzern und Glasfassaden und Prosperität allerorten bestückt ist, wird hier vielleicht mal aus der Ferne und selbst dann als eher hässlich gesichtet und sonst nicht weiter in das Bild gerückt. Berauschen darf man sich dafür an allerlei schmucklosen Innenanlagen, von denen nicht nur die Wohnungen der Personen, sondern auch so Räume wie Büros (einer florierenden Internetfirma) oder selbst ein Parkhaus bzw. die Garage, die wohl dafür verwendet wurde winzig und so eng und irgendwie schmuddelig und selbst an so Natürlichen wie Licht ganz arm dran sind.[Gefilmt wurde in den ACE Studios in Nanhai.] So richtig etwas für das Auge ist die Inszenierung um die Actionszenen herum jedenfalls nicht, wirkt man optisch wie aus dem vergangenen Jahrhundert, nicht nur Jahrzehnt, so Anfang bis Mitte der Neunziger vielleicht, was sich gemessen des heutigen Sehverhaltens fast schon wieder als nostalgisch, als selige Erinnerung, als unfreiwillige Reminiszenz an Videothekenware der Zeit und somit dem geneigten Zuschauer gegenüber schon als Plusfaktoren erweist.

Überhaupt kommt eher das Publikum auf die Kosten, die sich nicht so nach Hochglanz und Glattheit und viel Bombast, nicht an "more bang for your money" im Sinne von viel Aufwand und Effekt interessiert sind. Das Gegenteil zumindest in visueller Hinsicht, auch in darstellerischer Leistung, die ebenso wie Spannungsaufbau der Handlung und Nachvollziehbarkeit  schlichtweg nicht vorhanden sind, ist dann doch der Fall. Die Schauspieler, im Grunde alles no names, machen ihren Job mehr schlecht als recht, was hier allerdings auch unerheblich ist, da kein Wert darauf gelegt wird und stattdessen die Zeit mit Aktionismus wie im Fluge vergeht. Einige müssen zwar auch Sätze absondern und die wenigen Lücken füllen und ein sogenannter romantischer Subplot stellt auch den Aufhänger der Erzählung und wird immer mal erwähnt, die Meisten allerdings reden nicht und schlagen und kloppen sich nur, was so deutlich das eigentliche Ziel von Regisseur und Editor Antony Szeto, bisher u.a. erfahren durch den mittelmäßigen Wushu (2008) und als Ersatz für Michael Biehn bei dessen Debütdesaster The Blood Bond Saga: Shadowguard (2011) ist.

Szeto, der ein Student von Chen Yong Fa, Instruktor an der Choy Lee Fut Kung Fu Academy in Sydney und 1988 bei der International Wushu Competition im australischen Team Mitglied war, legt nach eigenen Aussagen deutlich Wert auf eine vergleichsweise Akkuratesse der Kampfszenen, was in den meisten Fällen auf den Verzicht auf wirework voraussetzt und auch so gehandhabt und ansonsten viel Kleinholz und Menschenopfer zubereitet wird. Effekte werden, wenn denn eingesetzt, bei aufwändigeren Szenen wie der Explosion einer "Tankstelle" oder auch dem Sprung aus dem Fenster verwendet, was sich in einigen haarsträubenden Einstellungen aus dem ausgedienten PC bemerkbar und aufgrund der deutlichen Herkunft dessen auch etwas lächerlich und bemängelbar macht. Der große Rest besteht allerdings aus direkten physischen Auseinandersetzungen, allseitigen Aufeinandertreffen diverser Kombattanten, quasi alle 5min im Zeitschema gesetzt und so auch de facto rund um die Uhr. Hier liegt neben dem niederen Charme der Produktion, die eh wie hingeklotzt, aber halt mit Herzblut und Schnörkellosigkeit und später gar Selbstironie wirkt, auch der große Vorteil der schäbigen Szenerie im Pornolook. Nicht bloß, dass man sowieso immer auf dem Sprung ist und von einem Ort zum anderen wechselt und hetzt, auch gibt es dort immer massig Gegner und andere Herausforderer, die sich entweder erproben oder an die Nuklearsprengsätze wollen und so emsig und mit den Mitteln von MMA, Kung Fu, Vovinam, Taekwondo, Taichi, Karate in den Clinch gehen. Dazu einige Brutalitäten wie die zersprungene Glasscheibe in den Hinterschädel hinein und aus dem Mund dekorativ wieder raus, das Küchenmesser in die Stirn und überhaupt mehrerlei Szenen, in denen diverse spitze Gegenstände in weiche Leiber geschwungen, geworfen, geschossen und gedrückt werden.

Photographiert wird dies anfangs etwas ungewohnt, geht die Kamera durchaus häufiger auch in den Einsatz mit, was zu Schwenks und manchmal seltsam ausgeschnittenen Perspektiven, aber gottseidank keine Wackelei um der Wackelei willens führt. Dies und auch der Schnitt, der uneben, oft wie mit der Axt und nach Zufallsprinzip, nicht wirklich nach einem erkennbaren Rhythmus der Montage, sondern eher dem Einfangen des jeweilig nächsten Effektes ausgerichtet sind, erinnern an die gleichsam aus der Zeit gefallenen US-Arbeiten von Tony Leung Siu-lung, speziell dem Bloodmoon (1997) oder auch dem Superfights (1995), was jetzt nicht die schlechteste Referenz und auch dem früheren und dankbaren Hongkong-Kino geschuldet ist. Die Leute werden durch die Klitschen geschleudert und in die Möbel gedroschen, viel mit Hebeln und anderen flinken Beiwerk aus dem Stand und auf den Boden, vorzugsweise in herumstehende Tische oder Schränke katapultiert.

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