Franks Bewertung

starstarstar / 4

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

18.05.2015
724 Mal gelesen

Review

von Frank Trebbin

Nach seinen unfreiwilligen Abenteuern in Paris und Istanbul, bei denen der Ex-Agent Bryan Mills jeweils seine Familie retten musste, hat er sich nun zu einem weitaus ruhigeren Leben nach Los Angeles zurückgezogen. Zu seiner Ex-Frau Lenore, die jetzt mit dem dubiosen Geschäftsmann Stuart St. John verheiratet ist, und ihrer gemeinsamen Tochter Kim pflegt er einen lockeren Kontakt. Da wird Lenore in Bryans Wohnung ermordet aufgefunden und durch seine schnelle Flucht vor der Polizei gilt dieser natürlich als Hauptverdächtiger. Ein letztes Mal muss Bryan Mills also seine einstmals für seinen Beruf erworbenen Fähigkeiten einsetzen, um den wahren Tätern auf die Spur zu kommen und gleichzeitig FBI und Polizei in Schach zu halten…

Nun ist es also fast schon so weit: Liam Neeson, beim Dreh 62 Jahre alt, begibt sich mit „96 Hours – Tak3en“, dem dritten und wahrscheinlich letzten Teil der Filmreihe um Ex-Agent Bryan Mills, auf Steven-Seagal-Terrain, bei dem durch stakkatoartig montierte Actionszenen das körperliche Unvermögen eines Hauptdarstellers kaschiert werden soll. Dabei hat das der charismatische Ire, den man längst bessere, weil realistischere Rächer-Rollen wie in „Ruhet in Frieden“ zutraut, eigentlich gar nicht nötig, denn er wirkt zwar alt aber immer noch fit und agil. Vielleicht hält es Regisseur Olivier Mégaton aber auch für ungemein schick, das Schnittgewitter, also quasi „seinen“ Look, über den Inhalt zu stellen, der sich bei genauerer Betrachtung leider als ziemlich einfallslos herausstellt. Fast alles kommt einem irgendwie bekannt vor, fast alles ist nach dem „Auf der Flucht“-Baukastenprinzip mehr oder weniger ideenlos aneinandergereiht, so dass nur die einfachsten Bedürfnisse eines nach Action darbenden Publikums befriedigt werden. Filmische Experimente (oder gar moralische wie im ersten Teil) gibt es bei Mégaton nicht – und das gilt auch für den Umstand, dass der Held nie in wirkliche Gefahr gerät und man trotz abstruser Fluchtsituationen immer das sichere Gefühl hat, dass Neeson/Mills die Sache schon deichseln wird. Einige unschöne CGI-Aufnahmen (insbesondere bei den krawalligen Car-Stunts) und jede Menge Füllszenen mit familiärem Hintergrund, die die Laufzeit noch länger erscheinen lassen, zeigen an, dass dann endgültig aus einem Aha!-Original ein Na-ja-Sequel geworden ist. Auf BD ist „96 Hours – Tak3en“ als sogenannter Extended Cut erschienen, d. h. ca. 6 Minuten mehr an zumeist Dialogen und frei von Gewaltretuschen wie Blutspritzer und Einschüssen. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Maggie Grace, Forest Whitaker, Dougray Scott, Famke Janssen u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

Details
Ähnliche Filme