In „About Schmidt“ erleben wir leises Gefühlskino mit einem Jack Nicholson,der eine eindrucksvolle One-Man-Show bestreitet.
Er verkörpert Warren Schmidt,der soeben in den Ruhestand verabschiedet wurde.Schnell breitet sich eine gewisse Leere aus,denn er weiß nicht allzu viel mit sich und seiner Zeit anzufangen.
Seit 42 Jahren verheiratet mit einer Frau die er eigentlich seit langem nicht mehr ertragen kann,seine Tochter sieht er selten und die will auch noch einen Taugenichts heiraten.
Als seine Frau dann plötzlich stirbt,kommen Schmidt Zweifel am Sinn seines Lebens und so beschließt er etwas zu ändern.
Jack Nicholson verkörpert einen sinnentleerten Typen,von Depression und Lethargie gekennzeichnet,kaum in der Lage eine Emotion zu zeigen.
Genau das zeichnet seine schauspielerische Leistung aus.Ein schmaler Grat zwischen nichts zeigen können und dem Verbergen wahrer Emotionen.Schlicht eine Meisterleistung,die leider nur eine Nominierung für den Oscar ergab.
Es ist die Charakterstudie einer Person,zu der jeder im schlimmsten Fall selbst werden kann und sich vielleicht mit ähnlichen Fragen beschäftigen wird.Das Spiegelbild einer heilen Familie,bei der scheinbar jahrelang alles in Ordnung war.Irgendwie alltäglich und trotzdem eindringlich und außergewöhnlich in Szene gesetzt.
Dennoch wirkt der Streifen nicht so negativ wie die Handlung vermuten lässt,denn zwischenzeitlich gibt es immer mal wieder skurrile Situationen,die für Auflockerung sorgen.
Gewissermaßen eine Achterbahnfahrt der Gefühle,die man auf jeden Fall mal mitgemacht haben sollte.
7 von 10 Punkten