Review

Nach all den anderen mehr oder weniger fiktiven Serienkiller-Movies von Hannibal Lector über Henry Lee Lucas bis hin zu John Wayne Gacy durfte man gespannt auf diese - laut Cover - "knallharte Umsetzung des grauenvollen Lebens von Jeffrey Dahmer" sein!

Aber was kommt dann?!? Bereits zur Hälfte des Streifens frage ich mich ernsthaft, den Film mit einem langatmigen Selbstfindungstrip eines verklemmten anonymen Alkoholikers aus dem Sachprogramm der Videothek verwechselt zu haben - die Story des Films stimmt mit dem grausamen Lebenslauf der Hauptfigur in keinster Weise überein! Beispiele gefällig?

Laut Inhaltsangabe "gestand Jeffrey Dahmer, die Körper von siebzehn
(mmmh - der Regisseur konnte wohl noch nicht so weit zählen und beließ es bei einer Handvoll ;-)
jungen Männern auf bestialische Art und Weise
(davon hab ich leider nix mitbekommen; Nachhilfeunterricht bei Herrn Fincher dringend empfohlen!),
getötet
(im Ansatz zu erahnen, die Umsetzung jedoch nicht zu erkennen!),
missbraucht
(ach ja - da war doch was! Der hyper-potente Tausendsassa Jeffrey nudelt ja gleich die halbe Schwulen-Bar durch, der Böse! So was macht man aber auch nicht!),
zerstückelt
(O.K. - Punkt! Blutspuren, ne Hand und Müllsäcke - eindeutig Zerstückeln!),
und verspeist zu haben“
(Wie bitte??? Das ist mir neu - bestimmt hab ich den "Vegetarier-Cut" gesehen; da gibt es bestimmt noch eine ungeschnittene Special-Cannibalism-Edition mit 30 Minuten bislang unveröffentlichter Happi-Happi-Szenen!).

Ein Paradebeispiel von großen Versprechen in Trailer und Cover – und enttäuschendem Inhalt!

Genug erzählt - Sicherlich könnte ich mich noch über die mehr als fragwürdige FSK18-Freigabe, uninspirierte Regie und unglaubwürdige Darsteller auslassen, aber so viele Worte ist der Film eigentlich gar nicht wert.

Somit kann man den Film letztendlich nur als gutgemeintes Überraschungspaket abhaken, welches spätestens nach Durchlesen der Biographie Dahmers (auf der DVD enthalten) in heillosem Kopfschütteln endet ...

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