Review

Große Spinnen haben es Mike Mendez offenbar angetan, denn nach seinem "Big Ass Spider" legt er direkt noch eine Schippe drauf und präsentiert Feuer speiende Arachniden.
Freunde von SyFy und Asylum werden sich rasch wohl fühlen, denn neben billigen, jedoch nicht unterirdischen Effekten gibt es jede Menge Referenzmaterial und ein Wiedersehen mit mehreren Darstellern der Reihe "Police Academy".

Der gealterte Action-Star der Neunziger, Colton West (Steve Guttenberg) steht gerade im Stau, als in LA Lava ausbricht und aus diversen Kratern Spinnen hervorkrabbeln, welche Feuer speien. Rasch will er zurück zur Familie und kapert dabei einen Bus mit Touristen...

Leider fallen die Figurenzeichnungen nicht so toll aus. Colton ist zwar angemessen heldenhaft überzeichnet, doch Sohn und Frau kommen demgegenüber reichlich blass und austauschbar daher und auch für Kollegen Michael Winslow fand man keine bessere Alternative, als das Grimassenspiel und einige schräge Töne von vor dreißig Jahren zu wiederholen.
Dennoch sympathisch, ein paar bekannte Gesichter von damals vereint zu sehen.

Die Spinnen machen ohnehin einiges wett, denn es benötigt gar nicht lange, bis diese LA unsicher machen. Wie auch immer die um die 1000 Grad überleben, - Schüsse vertragen sie nicht und Feuerlöscher erst recht nicht. Die Animation ist auf einem passablen Niveau, die Bewegungen sind flüssig, nur bei den Schattierungen wurde ein wenig geschlampt.
Die Feuer- und Lava-Effekte können demgegenüber nicht so sehr überzeugen, bei der Masse an veränderten Schauplätzen ist dies allerdings zu verkraften, denn Bewegung ist fast dauerhaft im Spiel.

Erwartungsgemäß teilt sich die Geschichte in verschiedene Handlungsstränge auf, wobei der mit Colton und einigem Gefolge am ehesten Humor und ein leichtes Augenzwinkern in Richtung Hollywood und Filmstudios versprüht. Zahlreiche Anspielungen von "Pulp Fiction" über "Independence Day" bis zu "King Kong" sind zu finden, einige Situationskomik lockert ebenfalls auf und ein Running Gag während der TV-News weiß ebenfalls das eine oder andere Schmunzeln zu generieren.

Darstellerisch wird annehmbare Kost geliefert und auch sonst ist handwerklich nicht viel anzukreiden. Der Trashfaktor ist entsprechend hoch, zumal einige unwahrscheinliche Situationen eintreten und wenn es nur das Übereinanderlegen zweier identischer Stadtpläne aus völlig verschiedenen Quellen ist oder die Tatsache, dass zwar Autoreifen schmelzen, Turnschuhe jedoch allenfalls leicht tropfen. Und geladene Schusswaffen explodieren unter Feuer nicht, der Lauf knickt lediglich ab, so dass die Waffe nach Abtrennen des geschmolzenen Parts wieder voll funktionstüchtig ist. Sollte man sich für den nicht unwahrscheinlichen Angriff von Feuer speienden Ungeziefer merken.

Wer auf temporeichen Monsterquatsch im B-Bereich steht, dürfte beim vorliegenden Werk keine Enttäuschung erleben, denn mit rund 80 Minuten Laufzeit und relativ viel Action entsteht zu keiner Zeit Leerlauf. Innovationen sind nicht zu erwarten, stattdessen übliche Abläufe, inklusive eines grotesken Finales mit obligatorischem Heldeneinsatz.
Keine Granate, aber herrlich hirnlose Unterhaltung zum Entspannen.
6,5 von 10

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