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Sechs verurteilte Cyberkriminelle werden von der Federate Correctional Authority eingesetzt, um die Fehlfunktionen eines Raumfrachters der Orcus-Klasse zu reparieren. Die Avatare des Systems zeigen sich kooperativ, doch schon nach kurzer Zeit häufen sich bei der Crew rätselhafte Vorkommnisse. Hacker-Veteranin Kaida (Jeananne Goossen, Navy CIS) entdeckt das Wächterprogramm IAM (Jason Momoa, Game of Thrones), welches mit Hilfe von Bioware weit außerhalb seiner Begrenzungen operiert. Bei dem Versuch es zu deaktivieren beginnt auf dem Raumschiff ein Kampf um Leben und Tod...


David Hewlett ist den meisten Leuten wohl vielmehr als Darsteller bekannt, doch immerhin legt der gebürtige Brite mit "Debug - Feindliches System" nun auch schon seine dritte Regiearbeit vor. Dabei handelt es sich um eine kanadische Produktion in der sich die Zutaten SCI/FI mit denen des Horrorfilms vermischen und zumindest eine streckenweise gelungene Kombination ergeben. Der Film scheint nicht unbedingt mit sehr viel Budget ausgestattet, denn die manchmal recht billige Optik des Ganzen deutet doch ganz eindeutig darauf hin, das nicht äußerst viel Geld für die Realisierung des Projektes zur Verfügung gestanden hat. Desweiteren lässt sich das auch in der hier agierenden Darsteller Riege erkennen, denn bis auf wenige Ausnahmen liefern die größtenteils eher unbekannten Gesichter nicht gerade die Art von Leistungen ab, die den Zuschauer in Verzückung versetzen.

Die Geschichte an sich bietet dann zuerst einmal nicht wirklich viele Schauwerte, denn Hewlett vergeudet doch ein wenig zu viel Zeit mit banalen Nichtigkeiten, die für die eigentliche Thematik eher unerheblich sind. Man erlebt lediglich die sechs Kriminellen bei ihren Bemühungen, die Systeme auf einem angeblichen Frachter zu deaktivieren und dieser Umstand lässt das Szenario in dieser Zeitspanne nicht gerade sehr spannend erscheinen. Erst zur Mitte der Geschehnisse nimmt das Ganze dann endlich ein wenig an Fahrt auf und lässt eine deutliche Temposteigerung erkennen, zudem entfaltet sich nun auch ein gewisser Spannungsbogen, den man zuvor leider fast gänzlich vermisst hat. So ist dann die klaustrophobische Beinote der Abläufe auch die einzige wirkliche Konstante, denn da sich die ganze Chose auf einem Frachter abspielt herrscht hier durchgehend eine ordentliche Atmosphäre.

In der zweiten Filmhälfte lassen sich dann auch endlich die beigefügten Horror Elemente erkennen und streckenweise zieht gar ein ansehnlicher visueller Härtegrad in die Story ein. Dabei geht es so manches Mal erstaunlich blutig zur Sache und selbst die Freunde der etwas härteren Gangart dürften nun trotz einer 16er Freigabe durchaus auf ihre Kosten kommen. Dennoch rettet dieser Umstand "Debug - Feindliches System" nicht vor dem normalen Mittelmaß, denn leider ist es dem Regisseur nicht gelungen, teilweise gute Ansätze auch konsequent auszuarbeiten. So bleibt dann am Ende vieles nur Stückwerk, was sich natürlich ganz unweigerlich auf den gewonnenen Gesamteindruck auswirkt. Mit etwas besser agierenden Schauspielern und etwas mehr Finesse wäre ganz sicher mehr drin gewesen, doch in vorliegender Form handelt es sich dann maximal um eine Produktion, die man sich zwar locker einmal anschauen kann, die aber ganz bestimmt keinen allzu nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis des Betrachters hinterlassen wird.

Manch einer mag es eventuell vollkommen anders sehen, doch Hewlett hat hier meiner Meinung nach etwas an vorhandenem Potential verschenkt. Die Story erscheint phasenweise viel zu unausgegoren und manchmal auch seltsam steril. Die scheinbar alle von Lustlosigkeit befallenen Akteure können dem Film zu keiner Zeit ihren Stempel aufdrücken und agieren zumeist recht ungelenk und hölzern. Ganz besonders fällt das im Fall von Jason Momoa auf, denn auch wenn der gute Mann schon von Haus aus nicht mit grandiosen Fähigkeiten ausgestattet ist, wirkt er doch in der Rolle des feindlichen Systems wie die nahezu perfekte Fehlbesetzung. Damit ist nun aber auch wirklich alles über diese Produktion gesagt, die bis auf einige nette und blutige Momente nicht wirklich viel Erwähnenswertes beinhaltet. Am unteren Durchschnittsrand angesiedelt bleibt also lediglich ein Film den man für zwischendurch ohne Weiteres mal sichten kann, der jedoch nicht in nachhaltiger Erinnerung bleiben wird.


Fazit:


David Hewlett bietet einige gelungene Ansätze, versäumt es in der Folge jedoch diese auch konsequent auszuarbeiten. Das ist sehr schaden, denn "Debug - Feindliches System" hätte ein richtig guter Film werden können, ist jedoch in der vorliegenden Form leider nur ein Werk ohne Highlights, das zudem mit lustlos handelnden Akteuren besetzt ist.


4/10

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