Inhalt:
Ein Trickbetrüger und eine bei ihm lernende Trickbetrügerin und dessen Betrügerbande tricksen mit größer angelegten Betrügereien wie zum Beispiel Formel-1-Teams oder auch sich gegenseitig aus ...
Kritik:
Ich habe im Vorfeld einige Kritiken gelesen und hatte daher keine allzu großen Erwartungen, doch ich wurde überrascht! An einer Stelle war zu lesen, dass der Film völlig überzogene Tricksereien bietet und die Opfer bewußtlos gewesen sein müssen, wenn diese nichts gemerkt haben sollen. Dem kann ich mich aber nicht so ganz anschließen. Viele dieser Tricks, wie Uhren oder Taschen klauen, funktionieren nunmal derart banal und nur scheinbar auffällig, denn sehr vieles ist mit Ablenkung möglich. So habe ich vor Jahren eine Dokumentation darüber gesehen, wie Taschendiebe etc. vorgehen und wie einfach man sich austricksen lässt, wenn es ein guter Dieb ist.
Natürlich sind die ganz großen Tricksereien, die in 'Focus' gezeigt werden, teilweise total überzogen, aber diese wollen gar nicht ernst genommen werden. Der Zuschauer soll sich hier gar nicht fragen: War das gerade wirklich möglich? Es geht hier viel mehr darum, Spass zu haben beim Zuschauen und nicht darum, alles ernst zu nehmen. Der Film vermittel auch zu keiner Zeit eine deratige Ernsthaftigkeit, sodass diese Kritikpunkte nicht so recht zu diesem Film passen.
Genau dieser Mix ist es aber, den Focus interessant macht. Es gibt ernstere Seiten der Tricksereien, wenn sich diese auf der Straße abspielen und die Szenen, bei denen man einfach zuschaut und die überdrehten Tricksereien genießt.
Daneben gibt es eine eine Romanze und gegen Ende wird aus dieser Romanze ein wenig Thriller, wenn es sich, wie sollte es anders sein, dramatisch zuspitzt.
Der Film macht dabei eigentlich wenig falsch. Er ist äußerst hübsch anzuschauen, die Kamera ist modern, schwebt durch den Raum oder ist in einer Szene durchgehend live und fest auf den Fahrer eines Autos gerichtet, wenn dieser erst scheinbar planlos herumfährt, und dann...
Mehr sei hier nicht verraten, nur so viel: Genau solche Szenen sind es, die, neben den verrückt-komödiantisch großen Tricksereien, im Film ab und an überraschen und eine Ernsthaftigkeit und Coolness mit sich bringen.
Ich finde hier ist ein stylischer Mix entstanden.
Will Smit und Margot Robbie machen ihre Sache gut, jedoch flaut Will Smith in den romantisch-ernsten Szenen etwas ab. Ihm liegt einfach das lustige, verrückte und charismatischer Held-Spiel mehr als einen gebrochenen Trickbetrüger zu mimen, der seiner großen Liebe nachtrauert. Da fehlt im etwas die Überzeugungskraft.
Ein weiterer, nicht so positiver Punkt ist der Schluss ; Nicht jedoch das abschließende Bild, dieses hat viel Ausdruckskraft. Aber wie es zur eigentlichen Situation am Ende kommt, ist etwas zu kitschig und passte so nicht wirklich zum Rest, das ist etwas schade.
Aber das verzeihe ich dem Film gerne.
FAZIT:
Alles in allem ein runder, erfrischender Mix aus schön anzusehenden Trickserei, Drama, Romanze und etwas Thriller, der wegen des gut gelaunten Spiels der Schauspieler, den Wendungen, der schicken Optik und des lockeren, coolen Drehbuchs überzeugen kann. An manchen Ecken und Kanten hätte noch geschliffern werden müssen, um einen größeren Coup à la "Oceans Eleven" zu landen, aber es bleibt am Ende ein wirklich ansehnlicher Film, dem es Spaß macht zuzusehen und sich durch das Treiber gleiten zu lassen. Verdiente 7 von 10 Punkten.