Review

kurz angerissen*

Alte Menschen sollte man mit Respekt behandeln, ernst nehmen und soweit möglich am öffentlichen Leben teilhaben lassen. Man nehme sich mal ein Beispiel an den Machern von "Bad Asses On The Bayou": Kaum wird es den Senioren im Gespräch mit einem Bankangestellten zu mühselig, da werden zur Aufheiterung ein paar Bankräuber reingeschickt, die man mit Gehhilfen und signierten Basebällen auf den Fußboden befördern kann. Quälen sich die Herrschaften ins Flugzeug, um zur Hochzeit einer alten Freundin zu fliegen, so wird die Reise stets mit einer hübschen jungen Zufallsbekanntschaft versüßt. Und wenn die Freundin am Zielort schließlich kurz vor ihrer eigenen Hochzeit von fiesen Lumpen entführt wird... ja, wie könnte man den alten Männern besser das Gefühl vermitteln, gebraucht zu werden?

Mehr noch als bei den beiden Vorgängern gilt das Motto: Kannst du die Greisenkörper von Trejo und Glover nicht mehr zur Action bewegen, dann bring die Action eben zu Trejo und Glover. Den Titel "Bad Asses" hat sich das schrumplige Duo in den gestellten Showkämpfen aus zwei Filmen erarbeitet; den Status Quo nun durch weitere Heldentaten zu behaupten, ist selbstverständlich keine Sache der Überlegenheit, sondern der Beliebtheit. Der Plot stellt sich mehr denn je als reinstes Alibi heraus, nur damit eine verschworene Fangemeinde noch ein drittes Mal dabei sein kann, wenn einer sich das Stirnband und der andere die Bauchtasche umschnallt. Die aus der Gattung "Sozialdrama" entliehenen Story-Elemente rund um Krankheit, Armut und Sucht weichen beinahe völlig einem sorgenfreien Ansatz, der durch die Krimi- und Action-Aspekte nur weiter gefördert wird. Das erlaubt es den Hauptdarstellern, die Häppchen voll zu genießen, die ihnen das Drehbuch im Minutentakt vor die Füße wirft - Trejo jedenfalls, zu Beginn der Reihe noch sehr wacklig auf den Beinen, befindet sich inzwischen im Dauergrinsemodus und wenn man Glover manchmal gestikulieren sieht, meint man fast, er interagiere gerade mit Mel Gibson in einem imaginären "Lethal Weapon V - Never Back Down".

Bei so einer langsamen, vorhersehbaren, mit Klischees vollgestopften Gangart sind starke Qualitätsschwankungen nach unten oder oben natürlich nicht zu erwarten; man könnte zwar sagen, dass "Bad Asses On The Bayou" ein, zwei schicke Explosionen vorweisen kann und insgesamt einem etwas griffigeren Skript unterliegt als der direkte Vorgänger, was aber keinen direkten Einfluss auf die Gesamtwertung hat. Der serielle Charakter der Reihe wird nicht zuletzt dadurch hervorgehoben, dass noch ein vierter Film angeteasert wird. Bad Asses in Bangkok? Würde man sich vielleicht anschauen. Muss man aber nicht unbedingt.

*weitere Informationen: siehe Profil

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