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Weil der geile Mustang Eleanor nicht zu verkaufen ist, kommen die bösen Buben in der Nacht und klauen sich die Autoschlüssel eben. Und weil ihnen gerade danach ist, töten sie auch den Hund des Autobesitzers. Pech gehabt Jungs, denn der trauernde Besitzer des toten Hundis ist nicht irgend eine überflüssige Lusche, wie der Wortführer der Bösewichter denkt, sondern John Wick – Eine Legende in Killerkreisen. Er ist nicht der Schwarze Mann, sondern er ist derjenige der geholt wird um den Schwarzen Mann zu töten. Und John Wick hat überhaupt kein Problem damit, praktisch die gesamte russische Mafia New Yorks in einem privaten Rachefeldzug über die Wolga zu schicken, nur um den Mörder seines Hundes in die Finger zu bekommen.

Erstsichtung! Ja ja, so was soll es geben – Menschen, die John Wick 7 Jahre nach seiner Entstehung zum ersten Mal sehen. Und was soll ich sagen? Herangegangen bin ich mit der Wartung, einen schier endlosen Baller- und Prügelfilm zu sehen, der vor aufgesetzter Coolness kaum laufen kann, und mit eindrucksvollen Set Pieces und Künstlichkeit versucht, das Prinzip der Blutrache zu rechtfertigen.
Und was habe ich bekommen? Genau das … Aber meine anfängliche Skepsis hat sich relativ bald gelegt, wenn auch zugegeben widerwillig, und irgendwann wurde aus der leisen Zustimmung vorsichtige Begeisterung. JOHN WICK spielt auf der Klaviatur des modernen Actionfilms als ob es da ein vorgefertigtes Rezept für das ultimative WOW gäbe, und letzten Endes kleistert er eigentlich nur Bausteine aneinander. Bausteine, die hinterher als fertiges Kunstobjekt verkauft werden. Aber das geschieht mit einer Grandezza und Eleganz, die dem Film tatsächlich viel gibt. Der Soundtrack passt aufs I-Tüpfelchen, die coolen Figuren (von Charakteren mag ich da jetzt nicht reden) sind überzeugend, die Settings sind eindrucksvoll und extrem stylisch fotografiert, und die Action rockt die Hütte wie Sau. Angenehmerweise sondert John Wick wenig Oneliner ab, er redet allgemein sowieso sehr wenig, aber als auf die Aussage „Früher haben wir so etwas zivilisiert geregelt.“ die Replik „Sehe ich etwa zivilisiert aus?“ zurückkommt, hat das dann sogar mich alten Skeptiker begeistert.

Als überzeugter Liebhaber alter Filme ist mir das zwar ein wenig peinlich, aber: JOHN WICK hat mir einen verdammten Spaß bereitet und wird in sehr guter Erinnerung bleiben. Was? Da gibt es einen zweiten, dritten. vierten Teil? Och nö, dafür war mir das dann doch etwas zu klischeebeladen. Zu wenig emotional und zu viel Over the Top. Es wird bei dem einen bleiben, aber der hat gefallen. Punkt.


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