kurz angerissen*
Was man schon jüngst bei „Noah“ von Darren Aronofsky beobachten konnte, strebt auch Ridley Scotts Bibelverfilmung „Exodus“ an: Eine möglichst offene Lesart, die Religiöses auch für psychologische und weitere Ansätze öffnet. Doch die vermeintliche Modernität und Offenheit resultiert in einer konventionellen Special-Effects-Show, bei der die zehn Plagen zum Anlass genommen werden, perlkettenartig einen Actionhöhepunkt an den nächsten zu gliedern.
Tatsächlich gelingt Scott damit im Mittelteil eine ziemlich unterhaltsame Nummernrevue voller roter Gewässer, Fliegen und Riesenwellen, nur zerfällt ihm dazwischen die Handlung in alle Einzelteile, was sich vor allem zu Beginn und am Ende bemerkbar macht, wenn der Regisseur schlichtweg keinen Antrieb findet, um die stattlichen zweieinhalb Stunden zu rechtfertigen. Joel Edgerton und Christian Bale bekriegen sich grundsätzlich auf einem psychologisch annehmbaren Niveau; als Kammerspiel hätte das Duell durchaus seinen Reiz, jedoch wird es nur unzulänglich mit den Geschehnissen verknüpft, die sich da ereignen, geleitet von der Sucht nach dem großen Panoramaformat des klassischen Monumentalschinkens, aber ohne den Schmerz des Volkes wirklich am Beispiel Einzelner begreifbar zu machen.
Kaum verwunderlich, dass nun auch „Exodus“ nach seiner Zielgruppe sucht, denn so richtig ist keine vorstellbar. Wenigstens unter Fantasy-Gesichtspunkten bietet „Exodus“ die ein oder andere Annehmlichkeit…
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