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John Carpenter (Halloween) war für mich persönlich nie wirklich ein so besonderes Regie-Genie, wie er es für andere sein mag. Lediglich "Halloween" und "Die Klapperschlange" find ich wirklich gut. Auch "John Carpenters Vampire" ist ein akzeptabler Film.

Jack Crow (James Woods) ist ein vom Vatikan beauftragter Vampir-Killer, der mit seinem Kumpel Tony Montoya (Daniel Baldwin) und einigen anderen Jägern Jagd auf die Blutsauger machen. Als die Jäger dann aber nach getaner Arbeit sich in einem Motel mit reichlich Alkohol und Nutten vergnügen wollen, kreuzt der Ober-Vampir Valek (Thomas Ian Griffith) auf, beißt die Hure Katrina (Sheryl Lee) und schlachtet dann alle Vampir-Killer, außer Jack und Tony, und den Priester der Truppe auf bestialische Weise ab. Zusammen mit Katrina können Jack und Tony entkommen. Jack will Katrina als telepatische Verbindung zu Valek benutzen. Jack findet heraus, wer Valek wirklich ist und was er vor hat. Weil irgendwelche Pfaffen einst eine Teufelsaustreibung in den Sand gesetzt haben, kam mit Valek der erste Vampir auf die Welt. Und der ist nun auf der Suche nach dem schwarzen Kreuz, damit Vampire auch tagsüber aktiv werden können.

James Woods (An jedem verdammten Sonntag) spielt einen Vampir-Killer, der zwar nicht dermaßen obercool daherkommt wie ein gewisser Blade, aber darum auch realistischer rüberkommt. Doch mit der Zeit nervt sein spöttisches Dauergrinsen und sein blödsinniges "Ständer"-Gequatsche immer mehr. Die beste Performance des Films gibt aber Thomas Ian Griffith (Timecop 2) als Ober-Vampir ab. Ok... so gut wie ein Deacon Frost oder eine Santanico Pandämonium ist auch er nicht, aber er ist immerhin nahe dran. Sheryl Lee (Twin Peaks) ist ein knackiges Vampir-Opfer und darf auch kurz mal nackt und gefesselt auf einem Bett liegen, während Daniel Baldwin sie zuquatscht. Und da wären wir schon bei Daniel Baldwin (Knight Moves), der eine der schwächeren Darstellungen abgibt. Er stapft ständig übergewichtig und mit einem bekifften Blick durchs Bild, als würde er außer kiffen den ganzen Tag nichts anderes tun.

Nach "Flucht aus L.A." wird auch hier vor allem durch die Musik deutlich, dass Carpenter ein Western-Fanatiker ist. Nur frage ich mich, warum der Typ zur Hölle dann keinen Western dreht? Aber das ist ja seine Sache. Die Kampf- und Abschlachtszenen im Film sind gut geraten, während die Dialoge größtenteils einfach nur schwachsinnig sind. Vor allem James Woods' ständigen "Ständer"-Sprüche gehen einem auf die Nüsse. Auch die Tötungs-Methoden der Vampir-Killer bleiben über den ganzen Film immer die gleichen, was auch langweilt. Es wäre doch mal eine nette Abwechslung gewesen, wenn Jack & Co. mit Kettensägen und Flammenwerfern ans Werk gegangen wären. Da fehlte Carpenter wohl dann doch die nötige Kreativität.

"John Carpenters Vampire" ist ein guter, aber nicht vor Kreativität strotzender, Vampir-Film, der Spaß macht.

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