Franks Bewertung

starstarstarstar / 7

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

26.11.2019
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Review

von Frank Trebbin

aktualisiertes Review HD-VÖ

Jack Crow ist ein Vampirjäger. Doch im Gegensatz zum allseits bekannten Vorbild namens Van Helsing hat Crow ein ganzes Team von Experten an seiner Seite und die Legitimation vom Erzbischof höchstpersönlich in der Tasche. So reist er mit seiner Truppe durchs Land und mordet und meuchelt munter unter den Untoten. Doch eines Tages trifft er auf Malek, den allerersten Vampir auf Erden, der ihm gehörig die Stirn bietet und Crows Leute kurzerhand abschlachtet. Zum Glück gelingt es Jack, eine Vampir-Braut festzusetzen und Malek eine Falle zu stellen...

Auf den ersten Blick fällt auf, dass "Vampire" unheimlich viel von "From Dusk till Dawn" abgekupfert hat: die Coolness, die Atmosphäre und natürlich die blutrünstigen Effekte der KNB-Group, so dass man eigentlich leicht enttäuscht von John Carpenters 17 Millionen Dollar teuren Ausflug ins Land der Blutsauger sein könnte. Doch Halt, gibt es da nicht auch noch die typisch Carpenterschen Verweise auf die Westernfilme von John Ford und Howard Hawks und seine unnachahmlich Art und Weise, eine einfache Geschichte schnörkellos und spannend zu erzählen? Richtig, "Vampire" ist ohne Frage ein echter John-Carpenter-Film und noch dazu einer seiner besseren. Wirklich erstaunlich an "Vampire" ist allerdings die Tatsache, dass er auch sein bislang blutigster geworden ist. Da geht es schon von den ersten Minuten an richtig zur Sache und was sich weiland noch bei "Halloween" oder "The Fog" an splatterigen Details nur in der Phantasie des Zuschauers formierte wird hier zur grotesken Realität in Latex und Kunstblut. Zu diesem formaltechnisch perfekt in Szene gesetzten Splatter-Fest gesellt sich eine Besetzung, die sich wirklich sehen lassen kann: James Woods, Daniel Baldwin, Sheryl Lee, Thomas Ian Griffith und Maximilian Schell. Sie alle sind äußerst spielfreudig aufgelegt und bringen einen gewissen ironischen Glanz in diesen Streifen, der auf dem "Fantasy Filmfest '98" recht gut mit den Worten "The Wild Bunch meets Vampires" umschrieben worden ist. Auf Video und DVD (16:9) letterboxed (2,35:1) und uncut (zumindest in der 18er Fassung).

Anmerkung aus 2019:

Dieser ursprünglich in SPLATTING IMAGE # 85 (März 2011) veröffentlichten Review wäre jetzt, nach erneuter Sichtung des Films anlässlich der vorbildlichen VÖ (ab 28.11.2019) auf HD-Medium (Aktualisiert: uncut ab 16 Jahren freigegeben!) folgendes hinzuzufügen: natürlich ist und bleibt „Vampire“ (heute schon mal schnell und treffender als „John Carpenters Vampire“ tituliert) ein echter John-Carpenter-Film und auch tatsächlich rückblickend betrachtet einer seiner prägnantesten. Selbst unter dem Höher-weiter-schneller-Prinzip, welches im hier und jetzt mittlerweile ungebrochen vorherrscht, besteht „Vampire“ immer noch mit Bravour, denn seine Erzählweise bleibt erfrischend und die blutigen Effekte der KNB-Group sind immer noch erste, weil handgemachte Sahne. Das Blu-ray-Bild ist einfach als umwerfend zu bezeichnen und so darf man endlich auch Carpenters geniale Farbgebung hell und strahlend wiedererleben. Der Ton kann zwar nicht völlig mit heutigen Produktionen mithalten, ist aber sauber und kraftvoll. Empfehlenswert ist auch John Caprpenters Audiokommentar, der ebenso launig wie interessant und voller (Musik)Details daherkommt.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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