Zwei Polizisten ganz unterschiedlicher Art mitten in Chinatown
Chen ist altgedienter Cop und arbeitet in einer kleinen Spezialeinheit zur Bekämpfung chinesischer Mafia mitten in New York. Eines Tages bekommt er einen neuen Partner, den jungen Wallace. Beide verwickeln sich schnell in die Gangkriege zwischen den Tong und den Fuks, und mittendrin ist auch noch das FBI, welches undercover gegen korrupte Polizisten ermittelt, und die Abteilung für Internal Affairs. Doch in Chinatown ist nichts, wie es scheint, und die Auseinandersetzungen haben sehr schnell doppelten und dreifachen Boden. Es geht nur an der Oberfläche um die Vorherrschaft, viel mehr betreibt der zweite Mann der Tong eine Intrige gegen seinen Boß. Doch wer steht wo auf der Gehaltsliste? Ist gar Chen der Mann der Tong mitten in der Polizei? Bei einem finalen Kampf im Hafen von New York klären sich die Fronten, doch auch hier sind die vermeintlich Guten schnell auf der falschen Seite des Gesetzes…
Chow-Yun Fat spielt wieder einmal den lakonischen, mit allen Wassern gewaschenen Polizisten. Nur tut er dies nicht in asiatischer Manier, sondern wird vom Drehbuch an der Leine gehalten. Mark Wahlberg wiederum ist sein kongenialer Gegenpart, und daher ist es vergnüglich, diesen beiden bei dem Gewirr von Fäden, das es aufzudröseln gilt, zuzusehen. Leider ist Regisseur Foley trotz eines recht guten Drehbuchs nur ein recht durchschnittlicher Copthriller gelungen, was vor allem daran liegt, daß dem Film in der zweiten Hälfte die Puste ausgeht. Das ist schon deshalb schade, weil der Film gerade im ersten Drittel einige furiose Feuergefechte zu bieten hat und da reichlich Lust auf mehr macht. Doch schnell kehrt angesichts der großen Geschwätzigkeit Ödnis ein, und hier und da gibt es auch einen Drehbuchkniff zu viel. Und so dauert es seeeeehr lang, bis endlich im großen Finale Blei und Blut vergossen werden – doch auch hier wird die Qualität der ersten Gefechte nicht mehr erreicht..
Doch man möge mich nicht falsch verstehen, denn der Film ist nicht schlecht, er nimmt sich Zeit für seine Geschichte und die Befindlichkeiten der verschiedenen handelnden Personen. Ähnliches sehen wir bei dem um so vieles besseren L.A. Confidential, der die Balance zwischen Gewalt und Gewäsch präzise halten kann. Hier ist die Waage leider zu Gunsten des letzteren im Ungleichgewicht. Was bleibt, ist ein reichlich trockener Copthriller, dessen Shootouts allesamt recht blutig sind, dessen Darsteller allesamt eine gute Leistung abliefern, dessen Story aber Oberhand über die spannende Action behält, und das, lieber Leser, drückt den Film in die Ränge der nur knapp über dem Durchschnitt stehenden Streifen. Sehr schade, denn es wäre viel mehr möglich gewesen, denn gerade von Fat wollen wir mehr beidhändige Schießereien sehen, und so bleiben leider nur 6/10.