Hong Kong Star Chow Yun-Fat hat sich mit " Replacement Killers " in die Herzen der Fans geballert und die Türen nach Hollywood standen ihm offen. Nach dem sehr ruhigen " Anna und der König " versucht sich Fat wieder in einem Actionfilm unter der Regie von James Foley. Regisseur Foley drehte auch schon mit Mark Wahlberg zusammen, nämlich den Thriller " Fear ". Einer der Produzenten von " The Corruptor " war übrigens Oliver Stone. Leider wurde der Film bei ein paar drastischen Gewaltdarstellungen für ein R-Rating gekürzt.
Story:
In Chinatown herrscht ein Bandenkrieg zwischen den Tongs und den Dragons. Der knallharte chinesische Cop Nick Chen ( Chow Yun-Fat ) räumt gnadenlos auf und gerade jetzt bekommt er den Grünschnabel Daniel Wallace ( Mark Wahlberg ) vor die Nase gesetzt. Die Beiden freunden sich an, doch auch Wallace gerät bald unter die Fittiche von Henry Lee ( Ric Young ), welcher auch schon Chen besticht. Zudem kommt, dass Wallace von der Inneren ist und eigentlich gegen Chen ermittelt.
Der Film besteht aus einer Haupt und einer Nebenstory. Die Hauptstory handelt vom Bandenkrieg zwischen den Tongs und den Dragons und in der Nebenstory geht es um die Korruption, Freundschaft, sogar um die Ehre. Das mit dem Bandenkrieg ist eigentlich nur der Aufhänger für tolle Actionszenen. Nur leider hat der Film ein Manko, die Charaktere und die Sache mit der Korruption werden zu stark ausgebaut und das bekommt der Zuschauer auch zu spüren, denn die Action gerät in den Hintergrund und kleine Längen kommen auf. Vor allem der kleine Storyzweig mit Wallace Vater hätte man verkürzen können.
Doch trotz dieses Problems schafft es Foley die Story spannend umszusetzen.
Die Action hingegen ist zwar eher sparsamer gesäht, wirkt aber wie ein Faustschlag in den Magen und hält sich auf sehr realem Niveau. Verfolgungsjagden mit zahlreichen Sachschäden und es wird auf alles geschossen, was nicht in Deckung ist, was bedeutet, dass ein Haufen Zivilisten blutige zersiebt werden. Auch die sonstigen Shootouts sind ziemlich rabiat geworden und bieten dutzende von blutigen Einschüssen. Nur vermisse ich hier eine richtige Keilerei, das hätte die wirklich toll in Szene gesetzte Action wunderbar ergänzt. Einige Parallelen zum Hongkongkino sind erkennbar, denn auch hier dürfen die beiden Hauptdarsteller teils beidhändig ballernd ihre Gegner zur Hölle schicken.
Chinatown wurde schick in Szene gesetzt, nächtliche Panoramabilder haben es Foley ganz besonders angetan. Aber er zeigt vor allem die dreckigen und tristen Seiten des Stadtteils.
Die Musikuntermalung von Carter Burwell passt perfekt zum Geschehen und bietet von sehr melodramatischen Sounds bis zu Hip Hop viel Abwechslung.
Ganz klar ist Chow Yun-Fat der Star des Films. Sein Schauspiel erinnert stark an frühere John Woo Filme, allein der Coolness wegen. Eigentlich bin ich kein großer Fan von Mark Wahlberg, doch er macht hier einen guten Job, genauso wie die Fieslingsseite mit Byron Mann und Ric Young.
Fazit:
Insgesamt sieht die Story nach mehr aus, als sie eigentlich ist. Bei manchen Angelegenheiten geht man zu stark in die Tiefe, daraus resultieren kleine Längen. Doch ansonsten bekommt der Zuschauer einen spannenden, kühlen und erfreulich realistischen Actionthriller geboten. Tolle und sehr rabiate Actionszenen, vor der dreckigen Kulisse Chinatowns, mit sehr intensiven Darstellern.