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Eigentlich war es ja nur eine Frage der Zeit, bis der Klassiker des Gespanns Hooper/Spielberg einer Frischzellenkur unterzogen werden würde. Doch wenn man ein solches Projekt in Angriff nimmt, sollte man etwas mehr als nur das Original im Hinterkopf haben, - da reicht es nicht, den Stoff lieblos auf die Sehgewohnheiten des heutigen Publikums zuzuschneiden.

Die fünfköpfige Familie Bowen zieht nach dem Jobverlust des Familienvaters Erik (Sam Rockwell) mit ihren drei Kindern in eine schlichte Wohngegend um. Bereits in der ersten Nacht nimmt Sohn Griffin merkwürdige Gegebenheiten wahr, während die Jüngste kurz darauf spurlos verschwindet. Ein Expertenteam um Carrigan (Jared Harris) versucht den Poltergeistern Paroli zu bieten...

Vielleicht fehlt Regisseur Gil Kenan nach zwei Animationsfilmen noch die entsprechende Erfahrung, denn obgleich auf optischer Ebene kleine Lichtblicke zu erhaschen sind, lässt ihn das uninspirierte Drehbuch merklich im Stich. Natürlich wurden die Rahmenbedingungen mit neuzeitlicher Technik wie Handy oder Alarmanlage aufgepeppt, doch die Figurenzeichnungen fallen auffallend oberflächlich aus, was die eindimensionalen Dialoge in beinahe jeder Szene untermauern.

Viele Szenen wurden derweil beinahe 1:1 kopiert, - der Fernseher ist entsprechend größer, der Baum greift während einer Gewitternacht durchs Fenster und der Hintergrund des Friedhofs spielt ebenfalls eine Rolle. Diese Eckpunkte erinnern allerdings daran, wie dies beim Streifen von 1982 eine recht dichte Atmosphäre schuf, wovon hier kaum die Rede sein kann. Seinerzeit trug eine Zelda Rubinstein als Medium eine förmlich spürbare Aura mit sich, während Harris ein paar kaum zündende Gags einfließen lässt und zu wenig Charisma mitbringt.

Ein Problem, welches sich bei nahezu sämtlichen Mimen abzeichnet. Rockwell performt noch halbwegs okay, doch bei den übrigen Darstellern sind deutliche Defizite auszumachen, während andere rein gar nicht auffallen. Eine Viertelstunde nach Abspann hat man bereits Gesichter und Eigenheiten von Mutter und ältester Tochter vergessen und auch der einfallslose Score versucht eher vage vom Original abzukupfern, anstatt eigene Akzente zu setzen.

Einzig einige Effekte und eine Handvoll Schreckmomente können überzeugen, da das Timing oftmals stimmt und an der technischen Umsetzung (bis auf manche 3D-Effekte gegen Ende) wenig zu bemängeln ist.
Ein paar Schauwerte sind ergo nicht von der Hand zu weisen, doch diese bringen wenig, wenn es dem Kern der Darbietung an Charme fehlt, die Erzählung uninspiriert und lustlos daherkommt und unterm Strich keine markanten Eigenheiten hängen bleiben.
Mal wieder ein seelenloses Remake, - beinahe überflüssig zu erwähnen, dass man stattdessen noch einmal das Original sichten sollte...
4 von 10

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