Ben Stiller spielt ein drittes Mal den Nachtwächter Larry Daley, der feststellt, dass der Zauber der mystischen Tafel von Ahkmenrah allmählich verfliegt. Dummerweise ist es diese Tafel, welche die Ausstellungsstücke im New Yorker Museum of Natural History jede Nacht zum Leben erweckt. Um Teddy Roosevelt, gespielt von Robin Williams, Jedediah, gespielt von Owen Wilson, und den anderen lieb gewonnenen Museumsbewohnern ein Schicksal als leblose Ausstellungsstücke zu ersparen, reist er mit der Tafel ins British Museum nach London, um dem Pharao, gespielt von Ben Kingsley, die Geheimnisse der Tafel zu entlocken. Begleitet wird er von einigen Ausstellungsstücken des New Yorker Museums.
Finanziell ging es für die „Nachts im Museum“-Reihe vom ersten Teil an stetig bergab. Spielte der erste noch weltweit über eine halbe Milliarde Dollar ein, knackte der zweite gerade noch die 400-Millionen-Dollar-Marke, an welcher der dritte schließlich mit einem Einspielergebnis von 360 Millionen Dollar deutlich scheiterte. Was die Qualität der Filme angeht, die allesamt im soliden Mittelmaß angesiedelt werden können, stellt „Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal“ jedoch keineswegs den Tiefpunkt der Reihe dar.
Auch der dritte Teil, welcher der vorerst letzte sein dürfte, ist in erster Linie ordentliches Handwerk. Erneut überzeugen die Effekte auf ganzer Linie, sind die Action-Szenen sowie die Schauplätze visuell gelungen auf die Leinwand gebracht, das Erzähltempo zügig und die prominente Darstellerriege sehr gelungen in Szene gesetzt. Das ist letztendlich auch wenig überraschend, schließlich führt Shawn Levy hier bereits ein drittes Mal Regie und verschwendet nicht einmal einen Gedanken daran, mit den Konventionen seiner Reihe zu brechen. So gilt es auch diesmal nachts im Museum eine schwierige Mission zu erfüllen, während sich dieses in ein Tollhaus verwandelt, weil die Exponate lebendig werden. Dass nebenbei die Vater-Sohn-Beziehung des Nachtwächters weiter in den Fokus gerückt wird, ist dabei eher störendes und wenig originelles Beiwerk.
Das klingt aber langweiliger, als der Film letztendlich ist. Zwar handelt es sich um einen erneuten Aufguss des alten Konzepts, doch innerhalb des geläufigen Rahmens bauen die Macher doch ausreichend viele neue Elemente ein, die für soliden Kurzweil sorgen. Dazu gehören neue Figuren wie Lancelot oder ein ebenfalls von Ben Stiller verkörperter Steinzeitmensch, aber auch einige witzige Details und amüsante Einfälle der Macher. So gibt es im British Museum einige neue Exponate zu sehen, die nachts zum Leben erwachen. Sehr einfallsreich sind auch die Kampfszenen, die in einem Gemälde von Maurits Cornelis Escher stattfinden oder die Konfrontation von Lancelot mit einem Artus-Darsteller in einem Londoner Theater. Der Ritter, der nicht weiß, dass es sich bei ihm um ein Ausstellungstück handelt, trifft hier auf einen gut aufgelegten Hugh Jackman, der einen sehr sehenswerten Gastauftritt zeigt.
Überhaupt liegt im Cast eine weitere Stärke des Films. So gibt es erneut einen spielfreudigen Ben Stiller zu sehen, der diesmal nicht nur die Rolle des engagierten Nachtwächters spielt, sondern sich in der zweiten Rolle als Steinzeitmensch voll austoben kann. Daneben ist ein auf ganzer Linie überzeugender Robin Williams in einer seiner letzten Rollen zu sehen sowie ein gut aufgelegter Owen Wilson, was man aber auch dem übrigen Cast bescheinigen kann. Schade ist allenfalls, dass Ben Kingsley in einer austauschbaren Nebenrolle verheizt wird. Dennoch gelingt der Sprung über das Mittelmaß hinaus wie schon bei den Vorgängerfilmen nicht. Dazu ist die Handlung zu vorhersehbar und der Humor teilweise zu albern. So verliert es irgendwann einmal seine Lustigkeit, wenn der Kapuzineraffe auch im dritten Teil einige seiner Mitstreiter vollpinkelt. Wer sich an dem einen oder anderen etwas verunglückten Gag nicht stört, wird aber dennoch auf solidem Niveau unterhalten. Außerdem legt „Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal“ einen relativ guten, wenn auch etwas sentimentalen, Abgang hin, der wohl das vorläufige Ende der Reihe markiert. Dass es mit der brachialen Rebel Wilson, die hier bereits eine Nebenrolle spielt, weitergeht, ist der Reihe nun nicht mehr zu wünschen.
Fazit:
„Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal“ bietet wie schon die Vorgängerfilme mit einigen amüsanten Figuren und Details, gut aufgelegten Darstellern sowie audiovisuell versiertem Handwerk Eineinhalbstunden lang soliden Kurzweil. Mehr ist aber nicht drin, weil der Humor phasenweise etwas albern und der ganze Film ausgesprochen konventionell ist.
60 %