Nausicaä imTal der Winde
In einer postapokalyptischen Welt (kann, muss aber nicht die Erde sein) haben sich nur einige Stadtstaaten erhalten. Auf dem vergifteten Boden breitet sich ein todbringender Pilzwald aus, in dem sich Rieseninsekten angesiedelt haben. Einer der genannten Stadtstaaten befindet sich im Tal der Winde, in das die Sporen der Pilze nicht kommen. Leider wollen einige der Stadtstaaten die anderen unterjochen und nutzen dafür die Kriegsmaschinerie, die einst zum Untergang geführt hat. Prinzessin Nausicaä hat die Möglichkeit, mit Tieren auf empathischer Ebene zu kommunizieren und will den Krieg, der der Menschheit den Rest geben würde, verhindern.
Was für ein woker Krempel! Naturschutz- und Pazifistenstory, mit einer Frau als Heldin, die nicht mal wirklich weiß aussieht und keinem Prinzen in die Arme sinkt. Typisch Hollywood 2023! Naja, allerdings ist das ein Animeklassiker von Miyazaki, der auch in seinem späteren Welthit „Prinzesssin Mononoke“ ähnliche Töne anschlägt. Und das Schlimme – es funktioniert. Das Setting ist faszinierend, die Actionszenen krachen ziemlich rein (es gibt Luftkämpfe und Schlachten mit Rieseninsekten), die Charaktere, vor allem Nauscaä, sind rund und überzeugend. Eigentlich bin ich kein Miyazakifan (Ponyo fand ich noch sehr niedlich), hier hat er sich aber übertroffen. Die Story trägt über den gesamten Film, ist vielleicht sogar ein wenig überlaaden. Die Aussage des Films ist natürlich sehr grün, past aber in die Umweltbewegung und die Kriegsangst der frühen 80er Jahre, ist zwar der Kern des Films, steht aber der Spannung nicht im Weg. Der Film nimmt sich Zeit, seine Welt zu zeigen, die Wüste, der Pilzwald, das Tal, die Städte, spart also nicht mit den großen Setpieces (neben den Actionszenen ist auch das Feuer erwähnenswert), technisch kann das mit Disney bis mindestens Die Schöne und das Biest (also, dem animierten) locker mithalten, insgesamt ein tolles Filmerlebnis!