Ehemals entsprungen aus der gleichnamigen taiwanesischen Fernsehserie, die in insgesamt 24 Episoden begeisterte Zuschauer vor die heimische Mattscheibe und auch Popularität unter den Kritikern nach sich zog, stellte sich die erste Kinoepisode Black & White: The Dawn of Assault 2012 als gleichso die Anhängerschaft um sich scharen könnende Produktion, trotz veränderter Umstände dar. Nicht nur, dass das Budget entsprechend im Vertrauen auf die lokale Basis als auch dem Wiederverkaufswert international höher und entsprechend sich im Aufwand niederschlagend war, auch entschied man sich für ein großteils rein actionlastiges, gerade auch mit westlichen Einflüssen durchzogenes oder zumindest die große Keule der Effekte schwingendes Werk, dass in seiner voluminösen Darbietung keinerlei Scheu vor der Konkurrenz haben musste und wesentlich mehr nach Hollywood für die ganze Welt als nach Samstagabend für die eigenen vier Wände aussah.
Die Fortsetzung dessen, beizeiten geplant und angekündigt, setzt noch einen ganzen Batzen dessen oben drauf, besteht doch gerade die erste der zwei Stunden Laufzeit im Grunde aus einer einzigen großen Actionszene, die auch sofort losgeht und erst nach viel Krawall und Getöse so etwas wie eine Geschichte für all den Radau und seinen Overkill erwähnt:
Bei einem scheinbar regulären Diensteinsatz, einer Verfolgungsjagd auf dem Highway, wird Officer Wu Ying-xiong [ Mark Chao ] von der Southern Substation, Harbor City, plötzlich inmitten eine terroristische Multiaktion hinein gezogen. Überall in der Hafenstadt explodieren Bomben und fräsen ein riesiges Loch in das Verkehrsnetz, so dass die Metropole bald von der Außenwelt abgeschnitten ist. Mit hingezogen in das Chaos wird Wus Kollege Chen Zhen [ Lin Geng-Xin ] von der Northern Substation, der eher mit dem Kopf und dem Mundwerk als den Fäusten zugange ist, Huang Shih-kai [ Hsiu Chieh-Kai ], der einzige Überlebende einer eilig entsandten Spezialeinheit, und der Kleinkriminelle Xu Da-fu [ Huang Bo ], der nach der Entführung seiner hochschwangeren Frau Du Xiao-qing [ Terri Kwan ] ebenfalls mit den Zündeln einer Sprengladung beauftragt ist. Währenddessen tritt noch eine ganz andere Bedrohung auf, stellt Lan Xi-en [ Christopher Lee Ming-Shun ], der Anführer der Verbrecherbande der "Nightwalkers“, einer Secret Assassination Squad, seine endgültiges Omen auf. Die Freilassung eines omnipotenten Virus, das die neue Schwarze Pest darstellt.
Dabei unterscheiden sich die beiden Hälften eigentlich ebenso extrem wie schon im ersten Film, leider auch mit entsprechenden Mängeln, die den positiven ersten Eindruck erdrücken bis verschwinden und der gelinden Ernüchterung Platz machen und Tribut zollen lassen. Hier wie dort ist das Tempo anfangs hoch und dann plötzlich nicht mehr, ist die Luft trotz oder auch wegen aller Hochfrequenz und Wucht und Zerstörung, die eingangs präsentiert wird irgendwann raus.
Noch weniger als damals interessieren hier auch die Figuren so gar nicht mehr, was gerade beim Heldengespann, aber auch ihren Begleiterinnen im Geiste und auch den Antagonisten und ihre Motivationen mit der große Nachteil ist. Die Geschichte hat im Grunde alle Elemente eines aufgeblasenen Gebildes, voll mit Größenwahn und Übermut, speist sich dabei gar weniger aus dem handelsüblichen Polizeifilm oder dem Cops & Robbers - bzw. dem Buddy Picture Unterbau als vielmehr aus dem verloren geglaubten Katastrophenfilm. In all dessen Ausmaßen, werden ganze Passagierflugzeuge vom Himmel geholt und in die Wolkenkratzer oder verheerend auf die bevölkerungsreichen Straßen gelenkt, vollbesetzte Passagierzüge im hellen Licht der Explosion zerfetzt und Highways oder auch Gebäude wie das Polizeirevier bzw. ein Verkehrstunnel und zuletzt zwei Hochhäuser gesprengt und in sich kollabiert. Eine Masse an Vernichtung und Toten, die irgendwie seltsam kalt, allerdings auch noch nicht einmal einer nach oben ragenden Kurve der Spannung oder des Adrenalins und seiner Ausschüttung zugute kommt und so seltsam geschehen bis unnötig ist.
Mit ein Grund dieser bloßen Show um der Show willen und dem Nichts dahinter, der leeren Folge ohne Wirkung und Bewandtnis ist sicherlich auch der unzureichende Umgang mit der Tricktechnik, die in der Abfolge niemals glaubhaft und nur als Pixelbrei und somit nicht gerade mit Ausrufezeichen und Nachfrage verkauft wird. Selbst Aufnahmen von Autofahrten sind mit deutlichen Hintergrundprojektionen, wie anno 1950-Grauer-Zwirn bestückt, so dass man sich die größeren Einsätze von Bits und Bytes noch mehr als Desaster selber und so leider verhunzt vorstellen mag. Zwischenzeitlich retten noch die Zwischenstücke, werden hier und da und immer wieder mal tatsächlich physische Stunts und die greifbare Illusion von zerborstenden Architektur und dem nunmehrigen Geröll und Schutt impliziert. Weniger wäre da auf jeden Fall mehr gewesen, anstatt zu Klotzen, wo es die Technik, oder die Fähigkeit oder auch das Budget, mag es auch in dieser Dreisamkeit sein, schlichtweg nicht hergibt.
Denn darüber hinaus vergeht die erste Stunde wie im Flug, was bei dem steten Stehen auf dem Gaspedal, den diversen Kollisionen, dem permanenten Kampf gegen die Zeit und gegen schießwütige Gangster, Kampfdronen, Hubschrauberattacken etc. auch kein Wunder, glücklicherweise trotz viel (gutem) Mittelmaß von Choreographie und Montage aber auch keine Übersättigung gegeben ist. Denn dort ist es vor allem laut und schnell, was zusätzlich zu dem teils hektischen Gequatsche und dem nur formellen und nicht materiellen Spiel theoretisch auch entnervend sein kann, hier aber immer noch so grad die Kurve dessen bekommen und eine Vermeidung von zuviel Lärm noch gelingt. Feuerwaffen überall und stetig entweder schon im Anschlag, oder gleich gezückt, dazu viel detonierende Substanz, was dem ganzen Treiben abermals ein Gefühl von Benny Chan wie zu Zeiten von Invisible Target oder Dante Lam in seinem Auslandsaufenthalt Viral Factor einstellt.
Optisch hui, derbst photogen, geradezu clean & shaven, inhaltlich jetzt nicht so bis zuweilen doch mal pfui, was sich in ollen dramaturgischen Kamellen, Abziehbildern und Pappkameraden zuhauf ausdrückt und auch gar nicht richtig sympathisch und darüber vergeben, sondern wie die blanke Schau und so beizeiten redundanter als noch üblich wirkt; zudem ist die erste Stunde, die Orgie der Action leider auch viel mehr Quantität als Qualität, das unmemorable Haudrauf ohne Reibung und Effet.