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Solange es noch mittellose Filmemacher mit relativ tauglichen Grundideen gibt, wird es wohl Wackelbildfilme im vermeintlichen Dokumentarstil geben, was uns letztlich als Found Footage verkauft werden soll, - die Archive in aller Welt dürften mittlerweile überquellen.
Filmer Bobby Roe und seine Freunde haben es sich denkbar einfach gemacht und sind durch die Lande gezogen, um verschiedene Geisterbahnen abzuklappern, was auf Dauer reichlich öde anmutet.

Die fünf Freunde um Brandy und Zack fahren mit einem Campingwagen kurz vor Halloween übers Land, um die gruseligste Attraktion aufzutun. Doch je intensiver sie sich mit den Horrormechanismen beschäftigen, umso mehr geraten sie in einen Sog aus Terror, Wahnsinn und Verfolgung...

Im Grunde sind die Figuren nicht unsympathisch ausgefallen. Zwischendurch wird etwas Gras geraucht, woraufhin ein kollektiver Lach-Flash erfolgt, Individuen berichten von ihren schlimmsten Ängsten und etwaigen Kindheitserinnerungen, während zwischenzeitlich Mitarbeiter der Attraktionen interviewt werden. Das kommt soweit halbwegs authentisch daher, nur die unruhige Kamera nervt ein wenig, da sie auch ohne übermäßige Action mächtig schwankt.

Nachdem allerdings einige Geisterbahnen durchlaufen wurden und allenfalls ein paar Schreckgestalten kurzfristig spooky erscheinen, flacht das Interesse zusehends ab, zumal sich spätestens ab Mitte der Geschichte nahezu alle Situationen wiederholen und kaum Abwechslung geboten wird. Zwar legen einige Mitarbeiter dubiose Verhaltensweisen an den Tag, andere scheinen die Gruppe meilenweit zu verfolgen, doch bis zum letzten Drittel hält sich das Grauen in Grenzen. Erst als offenbar ihr Wohnwagen auf einsamer Strecke umzingelt wird, kommt ein wenig Spannung auf, zumindest, solange die Bedrohung aufs Auditive setzt.

Die unruhige Kamera neigt gegen Ende leider zu einigen Aussetzern, die dunklen Passagen geraten unübersichtlich und hektisch, zudem wird der Zoom überstrapaziert, weshalb phasenweise rein gar nichts zu erkennen, sondern allenfalls zu erahnen ist.
Etwas Terror gegen Finale fällt leidlich spannend aus und man könnte aufgrund des mangelnden Budgets die ausgeklammerten Gewalteinlagen bemängeln, welche lediglich im Off stattfinden, doch immerhin spornt das noch ein wenig die Fantasie des geneigten Betrachters an.

So offenbart sich über 91 Minuten ein Road Trip, der von Geisterbahnerkundungen aus Egosicht unterbrochen wird, was auf Dauer eher ermüdet, als Suspense zu erzeugen.
Okay performt, maskentechnisch nett ausgestattet, verkommt die ideenlose Ausarbeitung des soliden Grundkonzepts zu einer eindimensionalen Veranstaltung ohne Nährwert.
4 von 10

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