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Karlheinz Kluss, ein gestandener Bauunternehmer aus Berlin, schlittert mit seiner kleinen Firma unaufhaltsam in die Pleite. Nicht einmal den geplanten Urlaub mit seinen beiden Kindern kann der verwitwete Vater sich noch leisten. Für seine Misere macht er polnische Schwarzarbeiter verantwortlich, die ihm auf Großbaustellen alle Jobs vor der Nase wegschnappen. Um seinen letzten Angestellten Ronny und den Azubi Hakan nicht entlassen zu müssen, kriecht Karlheinz bei dem windigen Unternehmer Biekmann zu Kreuze.

Die Tagline "Alles Gute kommt aus Polen" klingt doch schon einmal viel versöhnlicher als das sonst gängige "kaum gestohlen, schon in Polen". Trotz der grenzüberschreitenden Thematik bietet Wanda aber nur die übliche deutsche RomCom von der Stange, ohne viel Übertreibung, aber auch wie immer ohne wirklich den Comedy Part zu erfüllen. Wirkliche Lachanfälle wird der Durchschnittszuschauer bei dieser Standardmelange aber kaum erleiden. Manchmal gibt es durchaus witzige Momente zum grinsen, mehr aber auch nicht.
Die Grundkonstellation gäbe da sicher mehr her. Wenn der nicht gerade ausländerfreundliche, wegen ausländischen Billigarbeitern, Baumagnat (mit insgesamt doch ganzen zwei Angestellten) selbst Schwarzarbeit annehmen und als Alleinerziehender ein Kindermädchen engagieren muß und natürlich ausgerechnet eine Halbpolin ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung bekommt. Ich verrate wohl nicht zuviel das die beiden Gegenpole sich näher kommen, die Kinder ihre Aushilfsmutter supi mit Sternchen finden und trotz Kündigung und Verlust der Firmeninhabe sich am Ende alle ganz doll lieb haben, Business as usual also.
Die Disziplin bleibt die Alte, in 90 Minuten zwei Menschen zusammenwerfen, ein paar Hindernisse einstreuen bis zum Schluß alle wieder lächeln. Ich frag mich dabei aber ernsthaft ob es in deutschen TV-Filmen denn nicht auch mal eine andere Geschichte zum verfilmen gefunden wird. Bis auf geringe Ausnahmen ist das doch alles dieselbe Soße, die ständig umverpackt wird. Alles ist ganz nett und auch ordentlich gespielt, aber in etwa so neu und originell wie bewegte Wandmalereien. Die Rolle von Jaenicke ist nix anderes wie in der Allein unter... Reihe nur eben halt als Unternehmer i. D. statt als Oberst a.D., alleinerziehender Vater, harte Schale weicher Kern aber im Grunde sympathisch bis ins Mark. So bleibt das ganze Genre absolut austauschbar.
5/10

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