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Beim Thema Kinderwunsch scheiden sich zwischen Mann und Frau oftmals die Geister, denn während Kerle nach einigen Versuchen im Grunde glücklich über die erhaltene Freiheit sind, geraten Frauen um die 40 in Panik und probieren die unmöglichsten Praktiken aus.
Die dänisch-schwedisch-deutsche Produktion veranschaulicht, wie weit kinderlose Frauen unter Umständen gehen können.

Maria (Kim Basinger) hat als Geschäftsfrau bereits alles erreicht, doch nach der letzten Fehlgeburt ist ihre Gebärmutter bereits zu vernarbt, woraufhin ihr Arzt von weiteren Versuchen abrät. Ihr Mann Peter ist nach unzähligen Versuchen regelrecht genervt und so entschließt sich Maria, an die tschechische Grenze zu fahren, wo junge Prostituierte ihre ungewollten Babys für wenig Geld verkaufen sollen. Mithilfe des obdachlosen Junkies Christian (Jordan Prentice) versucht sie Kontakte zu knüpfen...

Der Titel erfährt relativ zu Beginn eine entsprechende Erklärung, denn nach zehn Jahren, neun Fehlgeburten und zwei Minuten lang klinisch tot sein sollte auch die letzte merken, dass es eben nicht um jeden Preis funktioniert. Doch Maria bleibt unbeirrt und erwägt rasch, die Grauzonen des Möglichen auszuloten. Unterstützt wird sie bei ihren Aktionen von der Stimme ihres ungeborenen Kindes, was zuweilen ins übersinnlich Träumerische abdriftet und mit seinen zahlreichen Metaphern und Parabeln nicht unbedingt notwendig gewesen wäre.

Mit dem Liliputaner Christian am Straßenstrich angekommen, geht alles recht schnell und scheinbar reibungslos, bis das Paar einen entscheidenden Fehler begeht und der russische Mafiaboss (Peter Stormare) eingreift. Ab da wendet sich das erzählerische Blatt ein wenig, Arthouse-Folter gesellt sich für einige Minuten hinzu, während der Ausgang aufgrund einer nicht nachvollziehbaren zeitlichen Aussage eher Fragen aufwirft und leicht verärgert.

Zusammengehalten wird das sehr ruhig erzählte Drama vom nuancierten Auftreten einer Kim Basinger, die mit ihren unglaublichen 61 Jahren rund zwanzig Jahre jünger aussieht und mit viel Präsenz und Hingabe performt. Stormare spult innerhalb der wenigen Minuten ein routiniertes Programm ab, während sich Prentice angenehm zurückhält und glücklicherweise auf die fast schon obligatorischen Zwergenwitze verzichtet.
Der ruhige Score fügt sich dem phasenweise meditierenden Treiben recht gut, nur die unsichere Kamera fällt einige Male negativ auf, denn auch eine Handkamera kann man ruhig bewegen.

Ansonsten punkten die trostlose Stimmung, die authentisch wirkenden Sets und ein, zwei schockierende Momente im schäbigen Milieu. Leider wird das brisante Thema der Kinderprostitution und ihre Folgen nicht eingehender thematisiert, weshalb das Handeln der Hauptfigur diesbezüglich kaum reflektiert wird: Es wirkt beinahe legitim, ein Baby aus den Klauen der jungen Mutter zu befreien, da es ihm in den Armen der Geschäftsfrau ja nur besser ergehen kann, eventuelle Gegenargumente fallen unter den Tisch.

Bis zum Finale zieht das Konzept trotz der stillen Herangehensweise und einiger Exkurse in den Fantasybereich, dann erfolgt ein Bruch und ein Ende mit einigen unbeantworteten Fragen, was relativ viele Interpretationen zulässt.
Ordentlich performt, stimmungsvoll umgesetzt, jedoch nicht ansatzweise so spannend, wie es die Prämisse vermuten ließe.
5,5 von 10

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