Review

Für diesen sechsten Teil der japanischen Sicko-Reihe kehrte Manga-Starzeichner Hideshi Hino zurück in den Regiestuhl und mit diesem Film nähert er sich sehr an seine eigenen Comics an. In denen geht es meist um Krankheit und Verwesung, um grauenhafte Mutationen und natürlich den Tod. Den Stil eines inszenierten Snuff-Movies lässt Hino diesmal weit hinter sich, entfernt sich aber auch von dem Humor der Teile drei bis fünf.

Die Story ist absolut typisch für Hino und zeigt auf minimalistische Weise die Metamorphose der Meerjungfrau in ein grässliches Etwas. Und hier liegt mal wieder die Gemeinsamkeit mit den anderen Vertretern der Reihe: Hauptaugenmerk legt man auf harte Effekte, die zahlreich zum Einsatz kommen und auch sehr detailliert und langsam gezeigt werden. Für mich ist dieser Teil der ekligste von allen, obwohl die Brutalität von „Flowers of Flesh and Blood“ nicht annähernd erreicht wird. Da es keine Folterszenen oder ähnliches gibt beschränken sich die Make Up – Effekte ganz auf die langsam voran schreitende Krankheit der Nixe. Dabei wird von Blut bis Eiter kaum eine Körperflüssigkeit ausgelassen und die extremen Wunden sind wirklich abartig in Szene gesetzt.

Schauspielerisch ist das Ganze natürlich nicht auf höchstem Niveau, im Kontext der „Guinea Pig“ Filme kann man sich aber nicht beschweren, die Darsteller agieren wenigstens halbwegs überzeugend und verfallen nicht ständig in humoristisches Overacting. Das liegt natürlich auch zum Großteil an dem düsteren Stil in dem Hino „Mermaid in a Manhole“ inszeniert hat. Selbst die trashigen Elemente, die auch hier ohne Frage vorhanden sind, können dem Film nicht ganz seine Ernsthaftigkeit rauben.

Genau wie anderen „Guinea Pigs“ ist auch "Mermaid in a Manhole" im Prinzip ein Experimentalfilm, doch nur Teil eins, drei und eben dieser erfüllen auch Kriterien die bei seriösen Kritikern als interessante Ansätze gelten. Die Qualität und vor allem Atmosphäre seiner Comics erreichte Hino als Regisseur jedenfalls nicht, vielleicht ist das auch ein Grund warum er außer den Beiträgen zu dieser zweifelhaften Kult-Reihe nichts mehr selbst inszeniert hat.

Fazit: Hideshi Hino schuf hier einen der besseren Filme dieser Reihe, Leute mit schwachem Magen sollten aber Abstand halten. Besonders aber in Anbetracht des Budgets (bei allen Teilen der Reihe sehr niedrig) ist ein beachtlicher Kurzfilm gelungen.

6,5 / 10

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