Review
von Leimbacher-Mario
Survival of the Sickest
Lieber „Revenge“, „Killing Ground“ oder vor allem „Eden Lake“ gucken - das habe ich mir während und nach „Preservation“ gedacht. Denn der Backwood-Überlebenskampf dreier Camper gegen maskierte Killer macht fast ausschließlich Dinge, die man schon (meist besser) gesehen hat. Er macht sie nicht total schlecht - aber leider auch weit von gut entfernt...
„Preservation“ ist minimalistisch. Das sehe ich eher als Stärke. Zumindest hätte es das werden können. Wenige Figuren, viel Sympathie möglich, recht lange, klare Charakterzeichnung, gesichtslose Böse, dreckiger Kampf in Wald und Matsch ums blanke Überleben. Das kann gut gehen, das wurde schon oft genug ausgereizt und nahezu perfektioniert. Christopher Denhams Camping-Killer fügt der Formel allerdings nicht nur nichts Neues hinzu, er reizt diese auch zu keinem Zeitpunkt wirklich aus. In keinerlei Beziehung. Die drei Charaktere sind nicht sehr mögenswert, der Einzige mit Potenzial muss viel zu früh und billig dran glauben, das Final Girl bleibt blass und die Killer vertreiben (schon vor dem kleinen Twist) alles andere als Angst und Schrecken. Noch unschöner ist vielleicht sogar, dass selbst der Blutzoll lächerlich niedrig ist, der finale Shot (selbst als Hommage) unverdient erscheint und selbst die kurze Laufzeit nicht frei von Längen ist. Ich will den Film nicht in den Keller reden, man kann ihn nebenher laufen lassen. Aber ganz ehrlich: mehr auch nicht!
Fazit: der Mensch ist noch immer das fieseste, böseste Tier auf unserem Planeten. Von Natur aus. Das beweist auch „Preservation“, ganz im Stil von „Deliverance“ oder „The Strangers“. Oder würde das gerne wollen. Dennoch: brauchbar. Für Fans solcher Szenarien. Gerade noch so. Denn dummes Verhalten, erschreckend wenig Härte, etliche Klischees und Wiederholungen (intern wie extern) nehmen arg was von der grundsätzlichen Spannung. Pablo Schreiber kann aber was!