kurz angerissen*
Nein, diesmal möchte die Monster-Metapher nicht greifen. Konnte man im Vorgänger bezüglich der Qualität der Love Story auch schon geteilter Meinung sein, so bildeten die Titelgeber als vage Horizontskulpturen immerhin einen faszinierenden Kontext. In „Dark Continent“ hingegen reicht es bloß zur Hintergrunddeko für ein Kriegsszenario von der Stange. Der Mittlere Osten in ausgeblichene Bilder gepackt, militärische Durchhalteparolen, Männerfreundschaften und psychologisches Drama im Ausklang – Stückwerk, das so sehr auf seine Vorbilder aus dem Kriegsgenre fixiert ist, dass der filmimmanente Zweck der turmhohen Phantastik-Relikte völlig fraglich bleibt. Manchmal werden sie gezielt mit dem Alltag der Soldaten verwoben, wenn ein Monsterjunges etwa zum Vergnügen der Umstehenden in den Kampf mit einer Dogge geschickt wird oder wenn Soldaten mit Lastern durch eine Mini-Stampede der Kreaturen à la „Lost World“ fahren. Dann wiederum werden sie offensichtlich und ohne sinnvollen Zusammenhang in symbolischer Funktion eingesetzt (etwa bei der Sporenpflanzung oder im kathartischen Finale), was zwar im Ambiente des trostlosen Kriegsgebiets zu einigen wirklich schönen Bildern führt, aber kaum zu mehr.
Da wünscht man sich beinahe, der Stoff wäre für einen waschechten Kriegsactioner ausgeschlachtet worden.
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