Review

Roland Emmerichs erstes größeres US-Werk ist noch nicht so patriotisch und überzogen geraten wie seine späteren Werke, was wohl auch daran liegt, dass die Mittel noch begrenzter waren.

Die Story: Im Vietnamkrieg tötet Deveraux (Jean-Claude Van Damme) seinen Kameraden Scott (Dolph Lundgren), der völlig durchgeknallt ist. Doch die Armee reaktiviert die beiden sozusagen wieder, löscht ihre Gedächtnisse und setzt sie als ferngesteuerte Soldaten ein. Bei einem Einsatz kommen Deveraux allerdings die Erinnerungen zurück und zusammen mit der Reporterin Veronica Roberts (Ally Walker) flüchten die beiden vor den Militärs und dem mittlerweile wieder durchgeknallten Scott.

Die Geschichte von "Universal Soldier" bedient sich in seiner Grundidee vor allem bei "Terminator" und "RoboCop" und sieht neben diesen beiden Filmen absolut hanebüchen aus. Über das Wieso und Warum wird kaum ein Gedanke verloren, und wenn dies der Fall ist, wirkt der Plot ungemein uninspiriert. Psychologisch gesehen, also hinsichtlich eines Traumas und der Umgang mit Erinnerungen, ist der Film ohnehin sehr flach.
Aber "Universal Soldier" ist trotz der mauen Story kein schlechter Film, zumindest kein schlechter Actionfilm. Denn darum geht es ja letztlich. Gehirnanstrengungen braucht man beim Schauen des Emmerich-Films nicht zu unternehmen, Stunts und Schauwerten zählen. Und die können sich durchaus sehen lassen.
"Universal Soldier" wartet mit teils rabiater, sehr explosiver Action auf. Besonders gelungen sind die Verfolgungsjagd in der Wüste mit dem Gefängnistransporter und natürlich das Finale zwischen Scott und Deveraux, das zwar ein wenig lang geraten ist, aber mit einem richtig gut choreografierten Kampf daherkommt, der ja bekanntlich böse für einen der beiden endet.
Leider machen den Film auch einige Längen aus, die sich speziell in den Szenen zwischen Deveraux und der Reporterin finden lassen. Dass wieder einmal eine weibliche (und hübsche) Frau in den Film geschrieben wurde, ist noch zu verschmerzen, aber gerade bei den Szenen, die Van Damme und Walker beinhalten, mag der Funke nicht recht überspringen.

Ganz im Gegensatz dazu steht Dolph Lundgren, der hier vielleicht die genialste Performance seiner Karriere abliefert. Er spielt den psychopathischen Soldaten, der selbst wieder Erinnerungen an die Zeit in Vietnam bekommt, verdammt gut. Während die Szenen mit den beiden anderen eher langweilig sind, freut man sich fast, wenn Lundgren wieder erscheint und auf alles und jeden pfeift (und schießt).
Aber leider hat "Universal Soldier" nicht weitere solcher Momente, die sich ins Gedächtnis einbrennen, zu bieten.

Fazit: Emmerich zeigt in seinem Film klasse Actionszenen in einer allzu lahmen Geschichte. Aber allein schon wegen Dolph Lundgren ist dieser Film einen Blick wert. Für Action-Fans sowieso.

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