Roland Emmerich (Independence Day, The Day after Tomorrow) gehört seit geraumer Zeit du den erfolgreichsten Deutschen im amerikanischen Showbizz und das liegt sicher nicht daran dass seine Filme im höchsten Maße anspruchsvoll wären. Dafür sind sie aber ganz nach dem Geschmack des US-Publikums: es rummst und knallt überall, die Logik wird des Öfteren über Bord geworfen und die Story ist löchrig wie ein Schweizer Käse. Hinzukommt das ausgerechnet ein Deutscher in Amerika die patriotischsten Filme produziert, so das dem Ami das Herz aufgehen muß.
In „Universal Soldier“ hetzt Emmerich zwei Ikonen des amerikanischen Actionkinos aufeinander: Jean-Claude Van Damme und Dolph Lundgren. Beide sind eher aus zweitklassigen Produktionen bekannt und konnten eigentlich nie mit schauspielerischem Talent glänzen, so ist es auch kein Wunder das die meisten ihre Werke unterdessen in den Videotheken versauern. Für die Rollen als gefühlslose Tötungsmaschinen sind sie aber gut besetzt, ein grimmiger Blick und Body-Posing reichen ja eigentlich schon aus.
Mit ordentlichen Effekten und einer simplen aber effektiven Rahmenhandlung gelingt es Emmerich einen wirklich brauchbaren Actioner hinzuzaubern. Lundgren und Van Damme spielen zwar nur unwesentlich besser als sonst, durch die üppige Ausstattung und reichlich Firework kann man gut und gerne drüber wegsehen. Immerhin sind beide gut in Form und können sich in den wenigen aber dafür soliden Fights ordentlich austoben. Etwas dreist bedient sich Emmerich bei den „Terminator“-Filmen, nur ein Jahr nach „T 2“ wollte man offensichtlich auf der Erfolgswelle mitreiten. So gibt es beispielsweise eine Szene mit Van Damme in der Bar, die arg an Arnies Auftritt im Bikerschuppen erinnert. Naja, und das die beiden Hauptdarsteller einem Cyborg nicht unähnlich sind steht ja wohl auch außer Frage. Erwähnenswert wäre noch die kleinere Rolle von Ralf Moeller (Gladiator), der hier eine seiner ersten größeren Rollen hat.
Fazit:
1992 war „Universal Soldier“ sicher ein Publikumsmagnet, heute wirkt er aber schon etwas angestaubt. Lundgren und Van Damme werden mit ihren Leistungen sicher keinen Oscar gewinnen, trotzdem gehört dieser Film ohne Frage zu ihren Besten. Insgesamt ein solider Actioner, der in meinen Augen aber etwas überbewertet wird.