Historienfilme müssen nicht zwangsläufig viel Geld verschlingen, nur sehen sie dann meistens besser aus. Das Regieduo Kocar/Kubik drehte deshalb auch in der Tschechischen Republik und vermied weitgehend Außenaufnahmen, sonst hätte man neben dem neuzeitlichen Fachwerkhaus möglicherweise noch die Coladose im Wald entdecken können.
Wir schreiben das Jahr 475 n. Chr.: Das Römische Reich ist Geschichte, doch das Streben nach Macht hält weiterhin an. Die Adelige Urbina Prima will ihren Sohn Cassius als neuen Imperator sehen, doch sein Steifvater Maximus ist dagegen. So schmiedet Urbina Geheimpläne, doch auch Maximus knüpft bereits Allianzen...
Es dürfte kaum Zufall sein, dass Darsteller Tom McKay ein wenig an Russell Crowe in "Gladiator" erinnert und seine Figur entfernt an die des Maximus angelehnt ist. Nur leider erhält dieser kaum die Möglichkeit, seine heldenhaften Tugenden zu entfalten, da der Schwerpunkt komplett anders ausgelegt ist.
Es werden Pläne geschmiedet und nebenher wird gebömbelt, es werden Allianzen geknüpft und währenddessen müssen zuweilen auch gleich drei nackte Weibsbilder ran, dann entsteht ein kleiner Disput im Schlafgemach (da können dann auch schon mal vier Halbnackte herumliegen) und wenn nicht gerade ordentlich geflucht wird, gibt es Kämpfe zu bestaunen, die den Begriff Zeitlupe fast schon neu prägen.
Denn vor jedem Schnitt gibt es mindestens einmal Slow Motion, nur das Computerblut spritzt meistens in Echtzeit. Ganz furchtbar ist die Choreo zwar nicht, doch die Action ist insgesamt sehr rar gesät, da stattdessen auf Dialoge gesetzt wird, die nach einer Weile nicht nur ermüden, sondern auch ein wenig verärgern, weil die Synchro mal wieder unter aller Sau ist.
Bis auf eine Außenszene im Wald und einem Kampf in einem etwas größeren Sandkasten spielt sich die Chose nur in mager eingerichteten Räumlichkeiten ab, so dass irgendwann der Eindruck eines miesen Theaterstückes entsteht. Dazu passen die fast durchweg schlechten Mimen, von den der erwähnte McKay noch zu den besseren seiner Zunft zählt.
Demgegenüber wirkt der Score schon fast wie aus einem anderen Film, denn dieser besteht aus überwiegend nett arrangierten Orchestersounds und suggeriert, es mit einem Epos erster Kajüte zu tun zu haben.
Ist aber nicht so, denn dieses Machwerk ist nichts für historisch Interessierte und auch nicht für Actionfans, die gerne Schwerter und Lanzen in Bewegung sehen.
Die Dialoglast ist bereits nach einer Viertelstunde erschlagend, ganz abgesehen vom ausbleibenden Mitfiebern, da der einzige Sympathieträger lediglich sporadisch ins Spiel gebracht wird. So bleiben am Ende 106 Minuten, die fast doppelt so lang wirken...
2,5 von 10