Review

Interstellar

Ganz ehrlich – Auf diesen Film habe ich mich schon gefreut, seitdem ich die ersten Medienschnipsel, wie den ersten Trailer und die Synopsis gesehen und gelesen habe. Bei dem Cast und der Crew, vor allem bei Schauspielern wie Matthew McConaughey ( der mich in der Filmvorbereitung bereits durch Filme wie The Wolf of Wall Street, Dallas Buyers Club, Mud, Die Jury und Der Womanizer sowie die Rolle des Rusty Cohle in der ersten Staffel True Detective begeistert konnte) und Crewmitgliedern wie vor allem Regisseur Nolan, der mich bis dato mit noch keinem seiner Filme enttäuscht hat und Hans Zimmer, der wohl momentan der Superstar schlechthin im Bereich Filmmusik und einer meiner Lieblingsproduzenten für Filmmusik ist. Aber allein an den Dreien diesen Film festzusetzen, ist dem Film nicht wirklich gerecht. Die Thematik Endzeit / Suche nach neuen Welten / Zeitreisen und Paralleluniversen fasziniert mich im Science Fiction Genre ohnehin und alleine dieses Jahr im Kino durch „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ und „Edge of Tomorrow“ im Mai, ist dieses Thema für mich unglaublich präsent. Filme wie Kubricks „2001“ und Alfonso Cuaron´s „Gravity“ waren in erster Linie für mich streckenweise Referenzen, an denen ich den Film messen möchte. Gravity war technisch einwandfrei, hatte eben eine kompakte Rahmenhandlung auf knapp 90 Minuten begrenzt und diente als Kammerspiel im All (Überlebenskampf, usw). Nur das allgegenwärtige ShiaLeBoufing (ständiges Rumschreien im Film, siehe dessen Rolle in Transformers 1-3) von Sandra Bullock hat etwas genervt. 2001 muss ich ehrlich sagen, scheint 1968 eine Wucht gewesen zu sein, aber auf mich wirkte der Film streckenweise sehr langatmig und die Entwicklung warsehr abstrus. Somit brauchte ich im Bereich „Real Science Fiction“eine Referenz und habe diese in Interstellar gefunden.
Zur Story:(SPOILERFREI- kann man injeder Handlungszusammenfassung lesen)
Cooper (McConaughey) ist alleinerziehender Vater von einem Sohn Tom (später Casey Affleck) und einer Tochter Murph (Mackenzie Foy, später Jessica Chastain),Farmer und ehemaliger Astronaut. Die Erde nähert sich dem Exitus, da Lebensmittel nur noch bedingt angebaut werden können. Cooper trifft dann zufällig auf einen ehemaligen Mentor der NASA, Prof. Brand(Michael Caine, der ihm von einem geheimen Projekt zur Rettung der Welt erzählt. Cooper und ein paar weitere Wissenschaftler (u.a. Anne Hathaway und Wes Bentley) machen sich auf die Mission ins All, um neue Lebensräume für die Menschen zu erschließen.
Zur Review:(ebenfalls Spoilerfrei)
Wer Nolan kennt, weiß worauf er sich einlässt: Filme, die sich auf vielen Ebenen abspielen und dabei mit diversen Theorien und Praktiken im Bereich des Kurzeitgedächtnis(Memento), der Schlaflosigkeit (Insomnia), der Magie (Prestige), des Traums (Inception) sowie Themen wie Angst, Chaos und Schmerz (der Dark-Knight-Trilogie) und nun Raum und Zeit (Interstellar)konfrontieren, dabei einige Zeit durch Erklärungen den Zuschauerleiten und mit gewisser Spannung und Dramatik bis zum Schluss diverse Twists liefern.
So ist es auch bei Interstellar, hier werden aktuelle physikalische Ansichten und Theorien der Relativitätstheorie, zu Schwarzen Löchern und Wurmlöchern genutzt,um die Story zu unterfüttern und reeller zu umschreiben. Wobei die hier gezeigten Ansichten natürlich auch strittig sein können und andere Ansichten und Theorien das ganze hier gezeigte entkräftigen können.
Die Schauspieler leisten hier alle einen tollen Job. Die Musik von Zimmer ist wirklich atemberaubend(der Kerl ist momentan auf so kreativ wie schon lange nicht mehr.Kaum ein Score der letzten Jahre gleicht dem anderen und trotz allem ist jeder Score mit einem Hauptthema nebenbei Trendsetter für unglaublich viele andere Komponisten.), was sich vor allem gegen Ende zeigt. Für die Einführung nimmt sich Nolan sehr viel Zeit, um die emotionale Vater/Tochter-Beziehung aufzubauen und den Hintergrund von Coopers Affinität zum All und zur Raumfahrt zu beleuchten. Der Film zeigt ab dem Zeitpunkt im All eine einen Anstieg des Tempos und der Spannung, die gegen Ende hin mit den Twists unglaublich zunimmt und bis zum Zerbersten ansteigt. Wie bei Inception schon fragt sich der Zuschauer, ob es Cooper und seine Crew schaffen, die Mission erfolgreich zu bewältigen. Die eingefangenen Bilder sind ebenfalls bildgewaltig und teilweise auch sehr unwirklich, wie die Planeten,die im Laufe der Mission angeflogen werden.
Wie bei jedem Film gibt es auch hierein Ende, dass für den einen oder anderen strittig sein kann, aber der Film schafft es spielend, dass 170 Minuten sich wie nur knapp 2Stunden anfühlen und jede einzelne Szene wichtig ist.
Wer sich auch nur ansatzweise für großartig gespieltes und inszeniertes Kino und Science-Fiction interessiert, und dabei auch einen gewissen Anspruch an den Film hat,wird von Interstellar begeistert sein und diesen Film noch lange Zeit nach dem Filmbesuch hinterfragen.

10/10 Punkte

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